von Aurélie Valognes
- Taschenbuch: 240 Seiten
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 1. (23. Juli 2019)
- ISBN-13: 978-3499276026
- Genre: Roman
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Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur
Verfügung gestellt. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Zu
Weihnachten haben Jacques und Martine Le Guennec ihre drei Söhne zu sich in die
Bretagne eingeladen, natürlich mit ihren Frauen. Jacques ist ein exzentrischer
Despot und schafft es immer wieder, die Schwiegertöchter und seine Söhne auf
die Palme zu bringen. Wieso sind die Schwiegertöchter immer am nörgeln und
nehmen keine Rücksicht auf ihn? Da ist Stress und schlechte Laune
vorprogrammiert.
Eines
Tages stellt Martine Jacques ein Ultimatum: Entweder er akzeptiert seine
Schwiegertöchter und gibt sich Mühe mit ihnen auszukommen oder sie zieht aus.
Das Buch erinnerte mich zu Beginn sehr an einen
Film, der mit einer ähnlichen Geschichte daher kommt, doch auch wenn Parallelen
vorhanden waren, muss ich sagen, dass das Buch ein echtes Goldstück ist.
Jacques kann schon wirklich ein kleiner Ekel sein,
er ist noch ein bisschen vom alten Schlag und seine Frau funktioniert einfach
und lässt sich viel zu viel von ihm bieten. Doch als sie merkt, dass das
Verhältnis zu ihren Söhnen und den Schwiegertöchtern stark darunter leidet, muss
sie einschreiten.
Ganz oft sitzt man vor dem Buch und muss einfach
schmunzeln, denn Jacques ist kein böser Mensch. Nein, er ist einfach ein
typischer Mann, der gar nicht merkt, was er so von sich gibt und dass er damit
dem Gegenüber einen vor den Latz knallt. Seien es die Äußerungen, die er den
Schwiegertöchtern gegenüber äußert oder auch seine ganz besonderen Geschenke,
die immer eine Botschaft beinhalten. Es ist für den Leser ein humorvolles Buch,
welches aber auch zeigt, wie solch ein Verhalten die Familie entzweien, aber
auch wieder zusammenbringen kann.
Mir gefällt auch das Verhalten von Martine. Denn
mir wäre es auch wichtig, weiter Kontakt mit meinen Kindern zu haben. So ein
Verhalten kann man auf Dauer nicht durchgehen lassen. Durch ihren Abstand zu
Jacques lernt sie sich auch besser kennen und erkennt, was ihr gut tut. Und
Jacques fängt langsam an, an sich zu arbeiten.
Ich denke, es ist eh schon schwierig, es bei großen
Familienfesten allen recht zu machen, gerade in der heutigen Zeit gibt es schon
beim Essen viele Fettnäpfchen, in die man tappen kann. Genauso bei den
Gesprächsthemen und wenn man ein Typ wie Jacques ist, der nicht nachdenkt,
bevor er etwas sagt, kann da schon einiges schiefgehen.
Bei Martine und Jacques kommt noch der baldige Ruhestand
dazu, der gerade Jacques Probleme bereitet.
Die Konstellation von Jacques und Jeanne mochte ich
hier am meisten. Die Beiden helfen sich gegenseitig und öffnen sich auch mit
der Zeit die Augen für das Wesentliche.
Der Schreibstil ist klasse, flüssig geschrieben,
toll zu lesen und viel zu schnell muss man die Familie Le Guennec wieder
verlassen, die mir mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen sind. Es ist in
seiner Ernsthaftigkeit, mit der angespannten Situation, in einem humorvollen
Erzählton geschrieben und man kann es guten Gewissens an Mann und Frau
weiterempfehlen. Selbst den bärbeißigen Jacques kann man als Leser nicht lange
böse sein, sondern grinst in sich hinein, da er es mit seiner trockenen Art
einfach unmöglich macht, ihn nicht zu mögen.
Für mich ein toll zu lesendes Buch für Mann und Frau, die
Geschichten mögen, die eine schwierige Situation so beschreiben, dass man schon
während des Lesens immer wieder Lachen muss und das Buch am Ende mit einem
Lächeln auf den Lippen schließt. Unbedingte Leseempfehlung!
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