Montag, 2. September 2019

Frieda

Buchdetails:

Erscheinungsdatum: 14.08.2019

Verlag: Gmeiner-Verlag

Flexibler Einband: 246 Seiten

ISBN: 9783839224731

Genre: Roman







Am 04.12.2019 jährt sich der Geburtstag von Elfriede Lohse-Wächtler zum 120. Mal.
Buchautorin Dagmar Fohl erinnert mit ihrem Buch „Frieda“ an die exzentrische Malerin aus Dresden und setzt damit allen Menschen, die in nationalistischen psychiatrischen Anstalten ermordet wurden, ein Denkmal.
Ihr Roman ist am 14. August 2019 beim Gemeiner Verlag erschienen.

Mit 16 Jahren flieht Elfriede Lohse-Wächtler vor den Gewaltausbrüchen ihres Vaters. Sie möchte frei leben und ihre Kunst verwirklichen.
Mit Künstlerfreunden wie Otto Dix und Oskar Kokoschka erlebt sie wilde Nachkriegsjahre.
Später verliebt sich Frieda in den Maler und Sänger Kurt Lohse, gibt ihr Atelier auf und zieht zu ihm. Sie heiraten. Das Glück währt nicht lange. Die Ehe zerbricht.
Frieda vereinsamt, erleidet schließlich einen Nervenzusammenbruch und landet in der Psychiatrie.
Dort malt sie Bilder von Patienten, mit denen ihr später der künstlerischen Durchbruch gelingt.
Frieda hängt noch immer an Lohse, der längst eine neue Familie gegründet hat.
Und schließlich wird es Lohse sein, der Friedas Schicksal besiegelt.

Buchautorin Dagmar Fohl gelingt es, ein beeindruckendes Portrait von Elfriede Lohse-Wächtler zu inszenieren. Ich habe sie bildlich mit all ihren Eigenheiten und ihrer kranken Seele vor mir gesehen.
Der Roman ist tagebuchähnlich aus Friedas Sicht geschrieben.
Anfänglich wirkt dieser Schreibstil auf mich befremdlich,
doch mit jeder gelesenen Seite tauche ich tiefer in die Geschichte ein. Schließlich bin ich so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand kann.
Besonders der letzte Teil des Romans hat mich stark berührt und emotional aufgewühlt. Ich habe um Frieda geweint. 
Sie wollte doch nur leben und malen. Eine traurige Geschichte!
Obwohl ich schon viele Bücher über Euthanasie gelesen habe, schockieren mich die unmenschlichen Taten der Nazis immer wieder.

An dieser Stelle spreche ich gewöhnlich meine Leseempfehlung aus. Für „Frieda“ müsste es eine 5 Sterne Leseverpflichtung sein!

„Die Schwestern führen uns in den Baderaum, es ist ein schmales, steingefliestes Loch, das sich im Keller des Gebäudes befindet. Sie stopfen uns hinein. Wir sind viel zu viele für den kleinen Raum...“ (Auszug S.227)

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