Freitag, 29. Januar 2021

Nocturna - Das Spiel des Fuchses

 

Solider Auftakt

von Maya Motayne
 

Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (Dez 2020)
Broschiert: 512 Seiten
ISBN: 9783734161889
Genre: Fantasy


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Vorab-Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.

  

 

Bei einem illegalen Kartenspiel treffen Alfie, Prinz Alfehr, und die Diebin Finn aufeinander. Beide wollen unbedingt den ausgelobten Preis gewinnen - einen Stapel Bücher über verbotene Magie. Alfie hofft darin Informationen zu finden, die ihm helfen, seinen Bruder Dezmin aufzuspüren. Dezmin war der Kronprinz des Reiches, bis er bei einem Attentat spurlos verschwandt. Alle halten ihn für tot, doch Alfie kann sich nicht damit abfinden und setzt alles daran, ihn zu finden.

Magie ist in Alfies Welt allgegenwärtig, doch ein Vorfall im Palast nötigt ihn dazu, eine alte, mächtige und überaus böse Magie freizusetzen. Als er erkennt, wessen Magie er da auf das Reich, dessen König er nach Dezmins Verschwinden werden soll, losgelassen hat, ist ihm klar, dass er die Magie wieder festsetzen muss, koste es, was es wolle. Finn und Alfie schließen einen Pakt: Sie hilft ihm, die Magie aufzuspüren, im Gegenzug erhält Finn anschließend eine unfassbar wertvolle Leihgabe.

„Nocturna – Das Spiel des Fuchses“ ist der Auftakt der Reihe „Die gefälschte Magie“. Die Autorin Maya Motayne hat eine magische Welt erschaffen, die lateinamerikanische Züge trägt, wozu insbesondere regelmäßige Verwendung spanischer Ausdrücke beiträgt. Diese sind jedoch so eingebunden, dass es keinerlei Verständnisschwierigkeiten gibt.

Neben Finn und Alfie ist auch Ignacio zu den Protagonisten zu zählen. Er ist der böse Gegenspieler und obendrein Finns Ziehvater. Alle drei beherrschen eine besondere Art der Magie, eine ganz persönliche Form, das Propio, das angeboren ist und ganz unterschiedliche Formen hat. Während Alfie die Fähigkeit hat, die Magie anderer zu kopieren, hat Finn die Gabe ihr Aussehen nach Belieben zu verändern. Sie wechselt, quasi berufsbedingt, ständig ihr Gesicht, so dass sie ihr eigenes bald selbst nicht mehr erkennt. Lange Zeit wurde ihr Leben von Ignacio bestimmt, denn sein Propio befähigt ihn dazu, all diejenigen manipulieren zu können, die ihm ein intimes Geheimnis über sich verraten haben.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und der Plot spannend. Allerdings gab es ein paar Dinge, die ich mir anders gewünscht hätte. Zum einen ist der Umgangston im Palast sehr lax und es scheint auch kein Problem zu sein, wenn eine Angestellte den Kronprinzen vor versammelter Mannschaft zurechtweist. Da hätte mir ein förmlicherer Umgang wesentlich besser gefallen. Zudem gab es eine Reihe, in meinen Augen unnötiger, Wiederholungen, die es vielfach einfach nicht gebraucht hätte. Des Weiteren hätte mich das Alter der Protagonisten, vor allem von Finn und Alfie interessiert. Ich würde Alfie auf Anfang, Mitte zwanzig schätzen, Finn etwas jünger. Ihr Verhalten suggeriert das ein oder andere Mal allerdings, dass sie auch gerade erst im Teenageralter sein könnten. Da wäre der ein oder andere Anhaltspunkt hilfreich gewesen.

Positiv hervorheben möchte ich die Interaktion zwischen Finn und Alfie. Erfrischenderweise driftet die Geschichte zu keiner Zeit in eine romantische Liebesgeschichte ab, wo die beiden schon nach kurzer Zeit rettungslos ineinander verliebt sind. Die beiden raufen sich zusammen und entwickeln eine nachvollziehbare Freundschaft.

Insgesamt für mich ein solider Auftakt einer Fantasyreihe, der mich trotz der genannten Kritikpunkte neugierig auf die weiteren Teile gemacht hat.

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