Gelungener Reihenauftakt
von Nora Luttmer
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (März 2021)
Taschenbuch: 416 Seiten
ISBN: 9783499002908
Genre: Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab-Hinweis:
Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies
hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Bette Hansen leidet unter Narkolepsie. Deshalb musste sie ihre Stelle als Kommissarin aufgeben. Doch als sie in ihrem Vorgarten ein Stück Holz mit einer eingeritzten Muschel findet, beginnt sie trotz ihrer Schlafattacken wieder zu ermitteln. Die Muschel ist ihr nur allzu gut vertraut, auch wenn es schon einige Zeit her ist, dass sie sie gesehen hat. Damals wurde eben dieses Symbol an einem Hochstand entdeckt, von dem aus zwei Menschen brutal ermordet wurden.
Als Kommissarin hat Bette damals den Muschel-Mörder gejagt, doch sie musste ihre Stelle während der Ermittlungen aufgeben und der Fall wurde bis heute nicht aufgeklärt. Als sie nun das Zeichen im Garten entdeckt, weiß sie, dass der Mörder ganz in ihrer Nähe ist. Auch wenn sie eigentlich Abstand halten sollte, kann sie nicht anders, als sich auf das Spiel des Mörders einzulassen. Zum einen versetzt sie der Fund in Angst und zum anderen zweifelt sie an der Kompetenz ihres Nachfolgers. Schon bald kommt Bette dem Täter zum Greifen nah, doch wird sie ihm auch ein für alle Mal das Handwerk legen können?
Nora Luttmers Krimi „Hinterland“ ist eher ein ruhiger Krimi ohne viel Action und passt somit perfekt ins eher beschauliche Hamburger Hinterlang. Nichtsdestotrotz ist er spannend und gut aufgebaut. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschildert. Zum einen natürlich aus Bettes Sicht, zum anderen aus der Sicht von Hannah, einer jungen Frau, die irgendwie immer da ist, die man leicht übersieht und über die ich hier nicht zu viel verraten möchte. Nur so viel: es dauert eine ganze Weile, bis man erfährt, wie sie in die Geschichte hineinpasst.
Bette selbst ist mir sympathisch, auch wenn man nicht allzu viel über sie erfährt. Da es sich jedoch um das erste Buch mit ihr als Ermittlerin handelt, gehe ich davon aus, dass wir Leser im Laufe der Zeit noch mehr Einblicke in Bettes Geschichte bekommen. Beim Lesen erleben wir hautnah mit, wie Bette es lernt, genau zu überlegen, was sie wohl vor der nächsten Attacke noch schafft und was nicht. Nicht, dass sie wieder in einem denkbar ungünstigen Moment einschläft, so wie an dem Tag, als sie einsehen musste, dass sie wohl nicht länger als Kommissarin arbeiten kann. Für mich ist die Einbindung von Bettes Krankheit sehr gelungen, denn Nora Luttmer schafft es, sie nicht in den Vordergrund zu rücken, obwohl sie natürlich allgegenwärtig ist. Sie ist einfach ein Bestandteil von Bettes Alltag, mit dem sie sich arrangieren muss.
Insgesamt ist Hinterlang für mich ein gelungener Reihenauftakt und ich werde sicher nach dem nächsten Band Ausschau halten.
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