Dienstag, 4. Mai 2021

Der Morgen davor und das Leben danach

 von Ann Napolitano

  • Herausgeber : Diana Verlag; (10. Mai 2021)
  • Broschiert : 416 Seiten
  • ISBN-13 : 978-3453360488
  • Genre : Roman 

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Das Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat keinen Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Als der zwölfjährige Edward an einem Sommermorgen seine Familie durch einen Flugzeugunfall verliert, ändert sich sein gesamtes Leben. Er ist der Einzige der 187 Passagiere, der überlebt hat. Doch was passierte davor und wie lebt man weiter, wenn man seine Familie verliert?

Es ist immer wieder erschütternd, wenn man von einem Flugzeugabsturz erfährt, doch eigentlich sterben alle Passagiere und Crewmitglieder. Wie muss es für einen 12-jährigen Jungen sein, seinen Bruder, Mutter und Vater zu verlieren?
Man erlebt den Flug und das Leben danach immer parallel nebeneinander und erfährt so auf jeder Seite ein bisschen mehr, wie der Absturz abgelaufen ist und Edward sich wieder ins Leben gekämpft hat.

Man darf hier auch die anderen Passagiere näher kennenlernen. Erfährt, auf welchen Weg sie sich befanden, was ihre Ziele und Träume waren und was sie nie erleben durften.

Mir haben ein kleines bisschen die Gefühle von Edward direkt nach dem Unglück gefehlt, hier hätte ich etwas mehr Tiefe erwartet. Im Laufe des Buches darf man miterleben, wie Edward das Auf und Ab erlebt. Sein neues Leben bei seiner Tante Lacey, der Schwester seiner Mutter, und seinem Onkel John, wird schön beschrieben und ich mag die Beiden sehr. Beide versuchen ihn zu beschützen, drängen ihn nicht und stellen ihre eigenen Wünsche zurück. Ihre Beziehung steht durch die vorherigen und jetzigen Ereignisse auf wackeligen Beinen.

Edward finden in ihnen eine gute Basis, grenzenlose Unterstützung und aufopferungsvolle Liebe.

Doch gibt es auch das Nachbarsmädchen Shay, die ihn direkt nach seiner Ankunft auffängt, bei der er lange Zeit nachts auf dem Boden schläft und die ihn die ganze Zeit unterstützt.

Mir gefiel diese Verbindung sehr, sie war authentisch, schön und bewundernswert.

Der Lauf der Dinge war für mich nachvollziehbar, seine Ängste, sein Verlust und der lange Weg zurück in ein einigermaßen normales Leben. Wie schützt man ein Kind vor der Außenwelt, die es zwar nicht böse meint, aber manchmal zu präsent und direkt ist. Schon bei der Verhandlung, wird er regelrecht belagert und zieht sich daraufhin zurück, bis er eine Entdeckung in der Garage macht, die ihm eine besondere Verbindung zu den anderen Opfer schenkt. So kann er vielleicht doch noch einen Weg in einen sicheren Hafen finden.

Der Schreibstil war flüssig zu lesen, doch gab es ab und an Übersetzungen, die sich nicht so rund anfühlten. Doch war es trotzdem meist angenehm zu lesen.

Die Ereignisse rund um den Absturz sind gut recherchiert und die Stimmung im Flugzeug wird gut eingefangen. Es war aber auch hier nicht so berührend, wie ich anfangs dachte.

Alles in allem ein gut zu lesendes Buch, das mir schöne Lesestunden bereitet hat. Man war immer wieder gewillt weiterzulesen, da man unbedingt wissen wollte, was an Bord oder im Nachhinein passiert ist. Minimale Schwächen, die aber durch eine gut aufgebaute Story ausgeglichen werden.

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