Sonntag, 22. August 2021

Heidelandliebe

 



ISBN : 9783734109812
Flexibler Einband : 432 Seiten
Verlag : Blanvalet
Erscheinungsdatum : 16.08.2021
Genre : Liebesroman
 
 
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung
 
 

Soll‘s das jetzt schon gewesen sein?

 

Christian ist Cleos Sandkastenliebe, sie haben mit Lotta eine wundervolle kleine Tochter, doch mit fast 40 hat sie das Gefühl, dass ihre Ehe am Ende ist. Das Prickeln fehlt, ihr Mann scheint in ihr nur noch die Mutter zu sehen und die Partnerin darüber zu vergessen. Sie streiten nur noch, Cleo ist permanent unzufrieden. Soll es das wirklich schon gewesen sein? „Sie konnte sich nicht vorstellen, wie ihr Leben ohne Christian aussehen würde. Sie waren doch einmal so glücklich miteinander gewesen.“ (S. 20) Aber mit ihm sieht sie auch keine gemeinsame Zukunft mehr. Beruflich steckt sie ebenfalls in einer Sackgasse. Als Unternehmensberaterin will sie nicht mehr arbeiten und der Mini-Job im Kiosk ist ihr zu wenig. Ihre Freundin Bille überredet sie, das Sommerhaus der Pianistin Florentine von Breitling in der Heide zu hüten: „Wäre doch perfekt, um ein bisschen Abstand und einen klaren Kopf zu bekommen.“ (S. 32) Mit Lotta und Luhiwittong (wer das ist, erfahrt ihr im Buch ;-)) fährt sie mitten ins Nirgendwo, wo die Natur noch nahezu unberührt ist und die Welt in Ordnung zu sein scheint, um in einem alten Friesenhaus zur Ruhe zu kommen und ihr weiteres Leben zu planen.

Doch ganz so ruhig ist es dann doch nicht. Ihre Auftraggeberin nervt sie mit einer umfangreichen Aufgabenliste, was alles in Haus und Garten zu erledigen ist, und schickt ihren Neffen Ben, um Cleo unauffällig zu kontrollieren. Und dann ist da noch der schweigsame Nachbar, der sie anscheinend auf Schritt und Tritt hinter der Gardine beobachtet und ihr heimlich hilft. Was verbindet ihn mit der Pianistin und was will Ben wirklich von ihr?

 

Cleo ist eine Frau in der Sinnkrise, die es mir nicht immer leicht gemacht hat, ihre Beweggründe und Handlungen nachzuvollziehen. Eine Ehe ist nun mal kein Ponyhof, sondern mit Kompromissen und Arbeit an der Beziehung verbunden. Doch an allem, was schiefgeht oder ihr nicht passt, ist ihrer Meinung nach Christian schuld. Ihre beste Freundin versucht immer wieder zwischen ihnen zu vermitteln, aber Cleo will sie nicht verstehen. Als sie dann auch noch von Ben umworben wird, fühlt sie sich natürlich geschmeichelt. Aber ist sie wirklich schon bereit für eine neue Beziehung?

Andererseits ist sie eine tolle Mutter und auch, wie sie die harte Schale ihres Nachbarn und Florentine von Breitling knackt, hat mir sehr gut gefallen. Die Pianistin ist ziemlich exzentrisch, ich hätte ihr sicher deutlich meine Meinung gesagt, doch Cleo kann sehr gut mit ihr umgehen.

Christian bleibt leider etwas blas und kommt nur selten zu Wort. Er scheint sich Cleos Wünschen unterzuordnen, was ihr aber auch nicht recht ist.

 

In „Heidelandliebe“ von Silvia Konnerth geht es um die Frage, gehen oder bleiben, eine alte Beziehung retten oder einen Schlussstrich ziehen, so lange man noch gesittet miteinander umgeht. Mir war es diesmal leider etwas zu melodramatisch und problembeladen, dafür haben mir das Setting, die Herbststimmung, Cleos Umgang mit Lotta, Luhiwittong und der Humor des Buches sehr gut gefallen.

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