Mittwoch, 5. Januar 2022

Die Patisserie am Münsterplatz - Neuanfang

 

Buchdetails: 

Erscheinungsdatum: 01.09.2021

Herausgeber: Piper Tadchenbuch

Buchlänge: 432 Seiten 

Band 3 einer historischen Familiensaga 

Genre: Roman 

ISBN: 9783492317139

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Wie wäre es mit einer Spezialität aus dem Elsass? 

„Die Patisserie am Münsterplatz“ in Straßburg bietet viele regionale Leckereien, wie z.B. den Kougelhopf. Das passende Rezept dazu befindet sich auf der Umschlagseite des dritten Bandes der Familiensaga. 

Es handelt sich um eine fortlaufende Geschichte. Daher empfiehlt es sich, zuvor Band 1 und 2 der Buchreihe zu lesen. 


Viele Jahre sind vergangen, seit Ida Tritschler und Lucien Picard mit ihrer Liebe die beiden zerstrittenen Familienkonditoreien wieder vereinten.

Inzwischen schreiben wir das Jahr 1940. Straßburg ist verwaist. Die meisten Einwohner wurden evakuiert. Nur Louise Picard und ihre Großmutter Ida sind in der Patisserie geblieben. Sie erleben hautnah den Einzug der Wehrmacht. 

Louise verliebt sich Hals über Kopf in einen deutschen Soldaten und bringt damit den Teil ihrer jüdischen Verwandtschaft in Gefahr. 

Für den jungen Konditor Clément Bouvier ist die Enttäuschung groß, als er nach Straßburg zurückkehrt und seine große Liebe Louise mit einem andern Mann liiert ist. Zu allem Übel ist Onkel Paul mit seiner Familie aus Stuttgart zurückgekehrt und hat den Wohnsitz der Familie besetzt. Paul ist inzwischen ein hohes Tier in der NSDAP und verbietet den Familienangehörigen alles Französische. Doch Clément rebelliert, schließt sich sogar einer Widerstandsgruppe an und riskiert dabei sein Leben. 


Auf den ersten Seiten des Romans werden die handelnden Personen vorgestellt. Das erleichtert den Wiedereinstieg in die Geschichte. Schnell bin ich mittendrin und kann mich der Sogwirkung der dramatischen Ereignisse kaum entziehen. 

Charlotte Jacobi schreibt stimmungsvoll und fängt den Impuls der damaligen Zeit in imposanten Bildern ein. Sie bindet tatsächliches Zeitgeschehen in ihre fiktive Story ein. Das wirkt echt und gibt mir das Gefühl, hautnah dabei zu sein. 

Mit Ausnahme von Onkel Paul und seine Gattin mag ich die Familienmitglieder sehr, bange und leide mit ihnen. Ich bin schockiert, mit welcher Gewalt die Nazis gegen ihre Widersacher vorgehen. Doch auch der linientreue Paul ist verwundbar. Das lässt mich innerlich schmunzeln. 

Auch in schweren Zeiten bahnt sich die Liebe ihren Weg, in einer Patisserie natürlich durch den Magen. 

Es überrascht mich, wie sich trotz Lebensmittelknappheit köstliche Leckereien zaubern lassen. Louises Idee vom Kartoffelmarzipan werde ich demnächst ausprobieren. 

Der finale dritte Band der Familiensage hat mich geflasht und bestens unterhalten. 

Es fällt mir schwer, mich nun von den Tritschlers und Picards zu verabschieden. Sollte ich einmal eine Reise nach Straßburg unternehmen, bin ich sicher auf ihren Spuren zu wandeln. „Die Patisserie am Münsterplatz“ wird mir als Lese-Highlight in Erinnerung bleiben. 


Übrigens, hinter Charlotte Jacobi verbirgt sich das Autoren-Duo Eva-Maria Bast und Jørn Precht. Die beiden sind ein tolles Gespann. Ich mag ihre Romane. 

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