Stimmiger Abschluss
von Maja Ilisch
Verlag: Klett-Cotta (März 2022)
Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
ISBN: 9783608964776
Genre: Fantasy
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab-Hinweis:
Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies
hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Die Gefährten sind an einem Punkt angekommen, von dem aus es schon lange kein zurück mehr gibt. Längst ist klar, dass Prinz Tymur der Prinz Lüge ist, der Prinz der List und Schmeicheleien. Ihm ist nicht zu trauen, doch wem kann man schon trauen, in einem Reich, in dem die Dämonen unerkannt zurückgekommen sind?
Auch wenn ich bei den Vorgängerbänden den ein oder anderen Kritikpunkt hatte, so wollte ich doch unbedingt wissen, wie alles endet. Die Autorin Maja Ilisch hat bereits bewiesen, dass sie viele kreative Ideen hat, die es beinahe unmöglich machen, genaue Vorhersagen zu machen.
Dank Enidin gelangen die Gefährten zurück in Neraval, doch ihre Mission ist längst noch nicht beendet. Unbemerkt sind die Dämonen zurück und sitzen längst in den Zentren der Macht. Das zerbrechliche Bündnis der Gefährten wird erneut auf die Probe gestellt, denn im Kampf gegen die Dämonen werden sie alle gebraucht, ganz gleich, wer oder was sie sind.
Auch in diesem letzten Band lebt die Geschichte von den vier Protagonisten. Sie sind facettenreich, widersprüchlich und auch wenn die Stimmung eher düster und von Misstrauen geprägt ist, funktioniert das Zusammenspiel untereinander nahezu perfekt, was nicht heißen soll, dass sich die Protagonisten sonderlich mögen. Leider leiden die anderen Figuren ein wenig unter diesen starken Charakteren. Die meisten Nebenfiguren, selbst die Dämonen, wirken gegen die vier eher blass. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle etwas präsentere Figuren gewünscht. Davon ab haben Enidin, Tymur, Kevron und Lorcan sozusagen „die Bühne gerockt“. Ihre Dialoge und Interaktionen waren - wie schon zuvor - großartig und es war spannend mitzuerleben, wie sie sich verhalten, welche Beweggründe sie für ihr Handeln haben und welche unerwartete Wendung sie als nächstes herbeiführen. Auch dieses Mal war Prinz Tymur für mich der faszinierendste Charakter. Widersprüchlich, manipulativ, undurchsichtig. Unterschwellig hatte ich immer das Gefühl, dass da noch mehr ist. Diese Spannung hat mich durch das gesamte Buch getragen.
Nun ist die Neraval-Sage vorbei. Es gefällt mir sehr, dass es der Autorin Maja Ilisch gelingt ein stimmiges Ende für jeden ihrer Protagonisten zu finden. Nicht immer hätte ich mir das Ende so gewünscht, aber ich muss zugeben, dass es passt und dass die Autorin einen wirklich gelungenen Schluss für das Buch bzw. die gesamte Trilogie gefunden hat.
Mein Fazit (sowohl für den finalen Band als auch für die gesamte Trilogie): Die Stärke der Neraval-Sage liegt vor allem in den Charakteren. Ihr großartiges Zusammenspiel lässt mich leicht über die ein oder andere Länge und die nicht ganz so ausgeilten Nebenfiguren hinwegsehen. Ein Buch, dass vor allem Fans epischer Fantasy gefallen dürfte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen