Donnerstag, 2. Juni 2022

Wenn ihr wüsstet

 

Buchdetails: 

Erscheinungsdatum: 08.03.2022

Herausgeber: Heyne Verlag 

Buchlänge: 368 Seiten 

ISBN: 9783453218338

Genre: Biografie/ Autobiografie 

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„Jeder von uns ist einzigartig und jede Geschichte erzählenswert.“ (Doris Dörrie über autobiografisches Schreiben) 


Das Buchcover ist ein Eyecatcher und weckt meine Neugier. 

Über David Garrett weiß ich nur, dass er ein brillanter Geiger ist und seine Konzerte schnell ausverkauft sind. 

Der Titel „Wenn ihr wüsstet“ lässt vermuten, dass Davids Weg zum Erfolg mit äußerster Disziplin, Schweiß und Entbehrungen verbunden ist. 

Beim Aufschlagen des Buches fällt die hochwertige Verarbeitung und liebevolle Gestaltung ins Auge. Bereits im Vorwort fühle ich mich von David persönlich angesprochen. 

Jedes Kapitel wird mit einem Foto aus dem Familienalbum eingeleitet. Im Mittelteil befindet sich eine kleine Fotogalerie. 


David ist vier Jahre, als er seine Leidenschaft für die Violine entdeckt. 

„… Ich kann mich nicht entsinnen, jemals keine Geige in der Hand gehabt zu haben. Es ist so, als hätte mich erst die Musik ins Leben gerufen, als wäre sie der Urknall, aus dem ich als denkendes Wesen entstanden bin.“ (Auszug aus dem Buch) 

Zunächst wird das „Wunderkind“ von seinem Vater Georg Bongartz unterrichtet. 

„Bis zu meinem 18. Lebensjahr wird er mein Hauptlehrer bleiben, und in den kommenden Jahren wird sich das Geigespielen für mich zu einem 24-Stunden-Job ausweiten,…“ (Auszug aus dem Buch) 

Im Alter von zehn Jahren spielt David das erste Mal im Orchester. Mit dreizehn Jahren ist er der jüngste Künstler, der jemals bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag genommen wird. 

Mit Anfang zwanzig beginnt David musikalisch eigene Weg zu gehen und beginnt ein Studium an der Juilliard School in New York. Hier reift seine Idee, Crossover-Musiker zu werden. David mixt klassische Melodien mit Rock und Pop-Elementen. Er will die Menschen generationsübergreifend für klassische Musik begeistern. 

Mehr als 1600 Konzerte, über 4,5 Millionen verkaufte Alben und zahlreiche Auszeichnungen sprechen dafür, dass David dies hervorragend gelingt. 


Diese Autobiografie ist einzigartig. Nach jedem Kapitel kann man einen QR-Code scannen und erhält zusätzliches Video- und Bildmaterial. Das gefällt mir. Von Seite zu Seite wird mir David Garrett vertrauter. Sein erfrischender Schreibstil ist angenehm zu lesen. David berichtet offen und ehrlich über die Höhen und Tiefen seiner Karriere. Damit sammelt er bei mir viele Sympathiepunkte. 

Beim Lesen spüre ich den enormen Druck, den er als Kind ausgesetzt ist. 24/7 dreht sich alles um das Geigenspiel. Üben bis zur Erschöpfung. Keine Zeit soziale Kontakte zu knüpfen, mit anderen Kindern herumzutoben oder Freundschaften zu pflegen. Ich fühle und leide mit David, bewundere ihn aber auch für seine eiserne Disziplin. Andererseits wird mir schnell klar, dass er ohne die Beharrlichkeit seines Vaters heute nicht diesen weltweiten Erfolg als Musiker feiern könnte. Die Medaille hat eben immer zwei Seiten. 

Davids Leidenschaft für die Geige ist ansteckend. Gelegentlich muss ich über die eine oder andere Anekdote im Buch schmunzeln. Davids Kleidungsstil kommt selbstverständlich auch zur Sprache. 

Die Geschichte punktet mit interessanten Informationen rund um den Geigenbau und die unterschiedlichen Instrumente. Wer mit dem Gedanken spielt, eine Stradivari sein Eigen zu nennen, muss tief in die Tasche greifen. 

Bislang konnte ich mir nicht vorstellen, dass mich Geigenmusik vom Hocker hauen würde. Doch am Ende des Buches bin ich fasziniert von der Musik und hege den Wunsch, David bei einem seiner Konzerte live zu erleben. 


Es freut mich, dass ich ihn auf diese Weise kennenlernen durfte. Seine Autobiografie ist unterhaltsam und bewegend. 

Sie bekommt in meinem Buchregal einen Platz neben Elton John und Will Smith. Lesen!!!


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