Erscheinungsdatum: 01.03.2022
Herausgeber: Rowohlt Taschenbuch
Buchlänge: 272 Seiten
ISBN: 9783499006708
Genre: Sachbuch/ Sport/Fußball
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Kürzlich las ich einen Artikel von Christian Spiller in „Die Zeit“ über ein Fußballspiel des ersten FC Union Berlin. Schon die Überschrift „Drei Minuten für die Ewigkeit“ machte mich neugierig.
Mir gefiel der Beitrag. Ich wollte mehr von dem Autor lesen.
So fand das kleine Büchlein „Der Fluch der Megaclubs“, erschienen bei Rowohlt, den Weg in mein Buchregal.
Fußball ist meiner Familie ein allgegenwärtiges Thema. Meine Männer gehen oft und gern ins Stadion und sehen sich die Spiele ihrer Lieblingsvereine an. Außerdem träumt mein Sohn von einer Karriere als Fußballprofi. Die Begeisterung ist ansteckend und ich muss gestehen, dass mich die Atmosphäre im Stadion auch mitreißt.
Die Megaclubs haben zweifelsohne die meisten Fans, aber warum zerstören die reichsten Vereine der Welt den Fußball? Dieser Frage will ich auf den Grund gehen.
Damals war es ein Wunder. Die Schönheit des Fußballs stand hoch im Kurs und manchmal reichte ein Tor für Ruhm und Ehre.
Vergangene Zeiten! Heutzutage nehmen wir die Titelsammlung der Dauermeister lächelnd zur Kenntnis. Alle Jahre wieder! In der Europa- und Champions League sieht es nicht besser aus.
Wer das Geld hat, kann ganze Fußballclubs kaufen - frei nach dem Motto „Mein Haus, mein Boot, mein Champions League-Sieger.
Beim Lesen wird mir die ganze Tragweite der Macht des Geldes bewusst. Die Unsummen, die hier Tag für Tag in die Megaclubs fließen, sind im Buch faktenreich zusammengetragen und bewegen sich fernab meines Vorstellungsvermögens. Seite für Seite wird mir klarer, dass heutzutage das Geld die Tore schießt.
Gibt es ein Entkommen? Christian Spiller befragt Spieler, Manager, Wissenschaftlern und Fans und zeigt im letzten Teil des Buches Alternativen auf, wie das Spiel doch noch gerettet werden kann.
Ich fliege durch die Seiten und genieße den coolen Schreibstil des Autors, der mich an der einen oder anderen Stelle schmunzeln lässt. Nach dem Lesen der Lektüre fühle ich mich berufen, meinen Männern die Augen zu öffnen. Kaum setze ich zum Reden an, sind meine Anmerkungen mit den Worten : „Du hast doch gar keine Ahnung“ vom Tisch gefegt.
Dieses Buch sorgt für Diskussionen und regt zum Nachdenken an. Das Geschäftsmodell- Fußball geht auf und beschert Riesengewinne. Die Investoren werden wenig Interesse haben, kleineren Clubs das Siegertreppchen zu überlassen.
Können die Menschen, die sich Fußballspiele ansehen, etwas verändern?
„Denn es sind die Zuschauer, ob nun in den Stadien oder auf der Couch, die das Spiel zu etwas Bedeutsamen machen. Sie machen es mit ihrer Begeisterung erst so wertvoll, dass Vereine damit Geld verdienen können. Gehen die Emotionen und die Leidenschaft verloren, verliert der Fußball nicht nur seine Kraft, sondern auch sein Geld.“ ( Auszug aus dem Buch)
„Der Fluch der Megaclubs“ ist informativ, faktenreich und unterhaltsam. Wer sich für Fußball interessiert, sollte hier zugreifen! Geschenkidee!
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