„Im Grunde ist es also ein Riesen–Spoiler–Alarm für die Beziehung. Und ich soll dann auf Basis diesen kurzen Blicks auf das Ende entscheiden, ob ich den ganzen Film sehen will?“ (S. 23) Seit Amy 14 ist, weiß sie von ihrem Familienerbe: Wenn sie einen Mann zum ersten Mal küsst, sieht sie das Ende der Beziehung. Bisher hat ihr jeder erste Kuss schlechte Visionen beschert, also hat sie die Suche irgendwann aufgegeben. Doch inzwischen sind ihre FreundInnen fast alle in festen Händen oder glückliche Singles mit Affären, und Amy sehnt sich nach einem Partner, zu dem sie nach Hause kommen und mit dem sie ihr Leben teilen kann. Also lässt sie sich auf der Hochzeit ihrer besten Freundin auf einen Deal ein. Sie wird alle Männer küssen, die ihr gefallen, vielleicht ist Mr. Right ja dabei. Am nächsten Tag hat sie einen üblen Filmriss und die undeutliche Erinnerung an drei Küsse, einen davon mit dem Mann ihres Lebens. Sie weiß nur leider nicht mehr, wen sie geküsst hat. Also muss sie mithilfe ihrer Freunde die drei möglichen Kandidaten ermitteln und sich mit ihnen treffen.
„Das Beste kommt zum Kuss“ ist eine herrlich schräge, zuckersüße RomCom, die ich kaum aus der Hand legen konnte und mir sehr gut als Film vorstellen kann.
Amys Freunde sind ein kleines bisschen crazy und unterstützen sie bei ihrer Suche und den Dates mit den verrücktesten Ideen – und Kostümen. Dabei kommt es zu einigen amüsanten Missverständnissen und sehr unterhaltsame Situationen („Ich bin auch nur ein Mädchen, das auf einem Bett liegt und einen Jungen fragt, ob er ihm einen Matratze verkaufen will.“ (S. 8)).
Doch die Geschichte hat auch ernste Seiten. Da ist zum einen Amys Sehnsucht nach einer eigenen Familie. Ihre Mutter hat sich damals auf ihren Mann eingelassen, obwohl sie von vornherein wusste, dass die Beziehung nicht halten würde. Diesen Kompromiss möchte Amy nicht eingehen. Außerdem ist ihre Mutter dement und lebt im Pflegeheim. Die Tage, an denen sie ihre Tochter erkennt, werden weniger und Amys Sorgen größer. Diese Schwierigkeiten erzählt Molly James aber mit genau der richtigen Portion Gefühl und Leichtigkeit und ohne falschen Pathos.
„Du suchst in diesen Männern die Antwort auf alles, aber eigentlich musst du dich nur selber prüfen. Wenn du mit ihnen zusammen bist, dann frage dich: Wie fühle ich mich mit diesem Menschen?“ (S. 234) Am Ende hört Amy auf das, was ihre Freunde raten. Aber ob sie ihren Traummann damit wirklich findet, verrate ich natürlich nicht. Viel Spaß beim Selberlesen!
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