Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 25.04.2023
Herausgeber: HarperCollins Taschenbuch
Buchlänge: 400 Seiten
ISBN: 9783365002773
Genre: Roman
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Der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite. Im Radio läuft der Hit „Like Ice in the Sunshine“.
Jetzt noch die passende Lektüre!
Wie wäre es mit Franziska Winklers Roman „Träume aus Eis“?
Die Geschichte beginnt 1929. Josef Pankofer und seine Frau Erna eröffnen eine kleine Eisdiele in der Kaufingerstraße in München. Zuvor waren sie mit ihrem Eiswagen durch die Gegend gezogen. Jetzt soll das neue Zuhause den beiden Töchtern Stabilität geben. Doch die Weltwirtschaftskrise wirft ihre Schatten voraus. Als sich die älteste Tochter Frieda in den Sohn eines Konkurrenten verliebt, hängt der Haussegen schief. Die Pankhofers müssen um ihr Unternehmen fürchten. Doch Josef hat die zündende Idee. Er möchte als erster in München das Eis am Stil verkaufen. Mit der Umsetzung des Projektes hapert es zunächst.
Aus der historischen Faktenlage ist bekannt, dass Josef Pankhofer mit seinem JOPA-Eis der Durchbruch gelang. An jeder Ecke in Deutschland liebte man sein Steckerl-Eis. Sonst ist Josef Pankhofer wenig bekannt.
Zugegeben, ich bin mit falschen Erwartungen an den Roman herangegangen. Die erhofften realen Bezüge sind dürftig.
Basierend auf diesen wenigen Eckdaten, entwirft Franziska Winkler eine fiktive Lebensgeschichte für die Pankhofers. Sie macht Josef z.B. im Roman auch älter, als er tatsächlich war.
Das fand ich während des Lesens befremdlich, hatte ich mich doch zuvor im Netz über ihn informiert und gelesen, dass er offiziell 1907 geboren wurde.
Es ist eine nette Familiengeschichte, vollgepackt mit Zwistigkeiten, Schicksalsschlägen, Irrungen und vorhersehbaren Wendungen. Sie ist kurzweilig und flüssig geschrieben. Wer diese Art von Trivialliteratur mag, liegt mit dem Roman richtig.
Kommen wir zu den Charakterdarstellungen. Josef ist ein Tüftler und lebt in seiner Welt. Erna hat es nicht immer leicht mit ihm. Sie steht hinter ihrem Mann. Frieda ist eine taffe junge Frau, die ihren eigenen Kopf hat. Besonders gelungen sind aus meiner Sicht die Nebenrollen. Mein heimlicher Star der Geschichte ist Fanny, die Küchenfee. Aber auch Stammgast Ludwig schleicht sich schnell in mein Herz.
Eigentlich sehe ich in Büchern über kleine Fehler hinweg. Aber was hier dem Leser geboten wird, ist mitunter haarsträubend. Da bekommen Figuren plötzlich andere Namen, Altersangaben und Lebensbeschreibungen sind unstimmig. Die Geschichte wirkt, wie mit der heißen Nadel gestrickt.
Hier hat meines Erachtens das Lektorat und Korrektorat keine Glanzleistung abgeliefert. Das ist bedauerlich für die Autorin.
„Träume aus Eis“ ist ein solider Sommerroman, den man zwischendurch mitnehmen kann.
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