Patno: Wow, was für eine Entwicklung hat Loulou da durchgemacht. Am Anfang schien sie mir flatterig und ziellos. Am Ende ist sie eine Powerfrau, ein Workaholic mit einem 12 Stunden-Tag. Aber sag mal Hasi, bist doch auch noch in so einem Rausch. Ich möchte mich am liebsten hinsetzen und Kleider entwerfen. Ach, dieses Buchfeeling ist doch toll, oder?
Hasi: Louise hat mich auch überrascht, sie hat sich ja als Loulou de Falaise neu ge- / erfunden. Aber so richtig ziellos war sie in meinen Augen gar nicht, die Idee von Mode hatte sie ja immer im Kopf, nur noch keine Ahnung, wie sie oder dass sie sie auch beruflich ausleben kann.
Aber beim Feeling gebe ich Dir recht. Ich würde gern mal Kleider entwerfen, die auf Anhieb richtig passen und toll aussehen.
Patno: Stimmt Loulou hatte immer ein Händchen für den richtigen Style, aber ich hatte am Anfang der Lektüre schon das Gefühl, dass sie nicht genau wusste, in welche Richtung sie gehen sollte. Und letztendlich ist sie ja mit ihren Aufgaben gewachsen. Die Zusammenarbeit mit Yves scheint nicht immer leicht gewesen zu sein. Ich war überrascht, dass er sich von Loulou sogar in seine Entwürfe reinreden ließ. Kurzzeitig dachte ich beim Lesen, er explodiert, aber er scheint ihr wirklich vertraut zu haben und Wert auf ihr Urteil gelegt zu haben.
Hasi: Vor allem, wenn man überlegt, in welch relativ kurzer Zeit sie sich entwickelt hat. Und nachdem Yves sie eingestellt hat, hatte sie eigentlich sofort ein Mitspracherecht. Er muss wirklich extrem viel von ihr gehalten haben.
Ich habe mich beim Lesen allerdings auch gefragt, ob sie vielleicht die Einzige war, die sich überhaupt getraut hat, mal was zu sagen. Es gibt doch da die eine Stelle im Buch, als sie ihn kennenlernt und von seinem Arbeitspensum hört, und ihn sofort fragt, wer den sein Assistent / seine Assistentin ist - er hatte die Position vor ihr nie vergeben. Er hatte zwar viele MitabeiterInnen für spezielle Aufgabengebiete, aber niemanden, der den Überblick über das große Ganze behalten hat - und er den ja leider auch nicht.
Patno: Diskretion und Loyalität kann man eben nicht kaufen und ich denke schon, dass Yves auch Angst hat, das Insiderwissen nach außen getragen werden könnte. Loulou war zuerst nur eine gute Freundin. Interessant finde ich auch, wie Loulou ihre große Liebe findet. Ich habe mal gegoogelt. Es ist doch überraschend, dass die Ehe ein Leben lang hielt.
Hasi: Da hast Du Recht. Mit Insiderwissen lässt sich wahrscheinlich auch unheimlich viel Geld verdienen, gerade in der Haute Couture. Und wenn Loulou eins war, dann loyal. Sie hat ja auch von ihrem ersten Ehemann keinerlei Unterstützung nach der Trennung gewollt. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass sie dann doch noch ihre große Liebe gefunden hat. Oder um es mit den Beatles zu sagen: "All you need is Love ..."
Viel zu schnell haben wir das Buch ausgelesen. Wir sind gespannt, ob sich die Buchautorin Michelle Marly alias Micaela Jary wieder in unsere Gesprächsrunde einklinkt. Auf jeden Fall gibt es von uns eine Leseempfehlung!
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