Montag, 11. Dezember 2023

Pietà - steinerner Tod

Ein frühpensionierter Kriminalkomissar, eine ehrgeizige, dynamische und frisch aus der Ausbildung kommende Kommissarin und ein Serienmörder der bereits vor 14 Jahren mordete. Eine wirklich gelungene Kombination, welche perfekt zur gesamten Story passt.

Früh morgens wurde unter dem Brandenburger Tor ein Leichenpaar entdeckt, welches auf den ersten Blick wie Living Dolls wirkte.

Doch nach einiger Zeit fiel einem der Passanten das Blut auf.
Solche Morde gab es bereits vor 14 Jahren in Rom. Der Serienmörder Pietà, benannt nach der Skulptur von Michelangelo, scheint zurück zu sein.
Er kreuzigt die männlichen Leichen und arrangiert sie in den Armen der jungen Frauen – wie einst der Leichnam Jesu in Marias Schoss.

Doch diesmal hat Pietà einen Fehler gemacht, denn die Frau lebt noch!

Hauptkommissar Magnus Böhm kennt sich mit diesem Fall aus. Er war bereits damals in Rom einer der ermittelnden Kommissare, weshalb er aus seiner Frühpension geholt wird.
Doch nicht nur er wird auf den Fall angesetzt, auch Annetta Niedlich wird diesem Fall zugeteilt.
Jung, dynamisch und erst seit kurzem Kommissarin, eine Mischung die Böhm gar nicht mag. Überhaupt mag er eigentlich niemanden so wirklich, ist er doch ein mürrischer Eigenbrötler der am Liebsten allein ermittelt. Allerdings hat er keine andere Wahl, als sich mit der Situation abzufinden.
Gemeinsam ermittelt das ungleiche Duo, Sichten noch einmal die alten Akten, versuchen daraus neue Spuren zu erlangen und merken bald, dass ihre unterschiedlichen Ansichten sich doch als nützlich erweisen.

Währenddessen ist Pietà nicht untätig.
Eine weitere Menschenskultpur wird in der St.-Hedwigs-Kathedrale gefunden. Diesmal sind wirklich beide tot.
Niedlich und Böhm untersuchen den Tatort, unterhalten sich mit den Mitarbeitern und sind Pietà dabei näher als sie sich vorstellen können.

Auch die Überlebende, welche mittlerweile aus dem Krankenhaus geflohen ist, gerät erneut ins Visier von Pietà.

Fazit:

Die Story ist temporeich, etwa die Hälfte des Buches spielt an nur einem Tag, dennoch konnte ich der Geschichte gut folgen. Es war mit ein Grund, warum ich das Buch nicht weglegen wollte. Immer geschah etwas, ständig kam etwas Neues zum Fall dazu und dennoch war es nicht einfach nur ein Informationsregen, alles hat gut zusammengepasst.

Das Besondere an dem Buch ist, dass die Geschichte Kapitelweise auch aus Sicht des Mörders erzählt wird. Wir wissen also recht früh wer dieser ist, was allerdings absolut kein Stimmungskiller war, im Gegenteil, es machte das Ganze noch interessanter! 

Auch was ihn antreibt ist nicht von Anfang an klar.

Von Böhm und Niedlich - deren Nachname einfach perfekt zum Charakter passte - waren die persönlichen Informationen gut proportioniert. Gerade so viel, dass man sie kennen lernte und Sympathie aufbaute, gleichzeitig nicht so viel das Spannung verloren gegangen wäre.
Pietà - steinerner Tod von Alex Thomas war endlich mal wieder ein Thriller, der mich wirklich gepackt hatte und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Böhm und Niedlich. Zumindest lässt das Tageshoroskop vom Böhm dies hoffen…

Mein persönliches Highlight sind die vereinzelten, gut platzierten Anspielungen auf Disney Geschichten, ich habe sie geliebt!

5 von 5 Sternen

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