Samstag, 13. Januar 2024

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben

 


"Ich dachte, Familie sei auch nur ein Wort mit sieben Buchstabern."
" Und jetzt? Was denkst du jetzt?"
"Dass Familie mehr ist. Sie hat nichts damit zu tun, wo du herkommst. 
Familie ist ... eine Entscheidung."
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Der 17-jährige Mika hat keine Ahnung, was Familie bedeutet. Seine Eltern sind in einer Spirale aus Drogen und Alkohol gefangen.

Seine Mutter ist die meiste Zeit high und realisiert nicht was um sie herum geschieht. Sein Vater, welcher ohnehin schon zu Gewalt neigt seit er seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann, wird unter dem Drogen- und Alkoholeinfluss unberechenbar.
Da seine Mutter keinen Job wirklich lange behält, ist der Kühlschrank die meiste Zeit leer und Mika hungrig.
Was seinen Vater natürlich nicht davon abhält, weiterhin Drogen zu kaufen.
Natürlich hatte Mika schon versucht sich Hilfe zu holen, doch bei der Polizei glaubt ihm niemand – ist sein Vater doch ein hochangesehener ehemaliger Polizist, der wäre seiner eigenen Familie gegenüber doch nie gewalttätig… 

Nachdem sein Vater seine Schulden wieder nicht begleichen konnte, fängt der Drogendealer Mika auf dem Heimweg von der Schule ab. Er zwingt Mika, die Schulden seines Vaters abzuarbeiten in dem er Drogen für ihn verkauft.
Auch wenn Mika das nicht will hat er keine andere Wahl, er muss seine Mutter beschützen.

Sein Leben ist eine einzige Katastrophe und Mika hat keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wird er in der Schule auch noch mit den Drogen, welche er verkaufen soll, erwischt.
Ein Besuch beim Rektor, ein Anruf bei der Polizei später und der kleine Funken Hoffnung, den Mika bisher noch in sich hatte, stirbt endgültig.

Mika muss in eine Pflegefamilie auf einen Bauernhof irgendwo im Nirgendwo.
Mit Ben und Paul, den Geschwistern Jo, Oskar und Kati hat er von jetzt auf gleich eine Familie.
Ein Haus in dem er sicher ist, in dem es keine Gewalt gibt und einen Kühlschrank der mit mehr als einer schimmligen Butter gefüllt ist.
Er ist absolut überfordert mit dieser neuen Situation.

Natürlich läuft auch hier nicht alles ohne Probleme, jeder hat seine Geschichte. Doch anders als Mika es gewohnt ist, muss er hier nicht mit Allem alleine fertig werden. Da sind plötzlich Menschen die sich um ihn sorgen, sich kümmern. Menschen, denen er wichtig ist.

Und gerade als Mika endlich anfängt Vertrauen zu fassen, das Glück im Unglück zu sehen, passiert ein schrecklicher Unfall. Er ist sich sicher, nun hat er alles verloren. Diesen Fehler kann ihn sicher niemand verzeihen.
Oder vielleicht doch?
 
Mein Fazit:
 
Diese Geschichte..
Mika... 

Es ist deep, zerreißt einem das Herz und schenkt gleichzeitig Hoffnung.
Hoffnung darauf, dass es auch gut ausgehen kann.
Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen und wegen dem Wissen, dass es nicht für alle nur eine fiktive Geschichte ist, Wut im Bauch.

Mit „Nur ein Wort mit sieben Buchstaben“ hat Ava Reed ein Buch geschrieben, welches so unendlich viel Realität in sich trägt und trotzdem zeigt, dass sich alles ändern kann.

Ich bin von der ersten Seite an komplett in die Geschichte eingetaucht, habe Mika voll in mein Herz geschlossen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Alles an der Geschichte hat zusammengepasst, die Situationen, die Charaktere, das Setting.

Ava Reed versteht es, ihre Leser*innen in eine Geschichte zu ziehen und sie dort zu halten.

Absolute Leseempfehlung von mir!
5 Sterne.  

Informationen zum Buch:
ab 14 Jahren, 1. Auflage 2023
352 Seiten
ISBN ePub 978-3-7320-2037-9

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