Nun liegen die Feiertage hinter uns und es ist Zeit für ein Update zum Roman „Der Buchclub“. Die Liebe zur Literatur verbindet nicht nur Hasi und Patno, sondern auch die Buchhändlerin Gertie Bingham und das jüdische Flüchtlingsmädchen Hedy.
Patno: Ach Hasi, so ein Buchclub wäre schon ein tolles Projekt. Was meinst Du? Allerdings stelle ich mir die Situation, lesend im Luftschutzkeller zu sitzen und zu hoffen, dass Bomben ihre Ziel verfehlen schrecklich vor. Bücher spenden Kraft. Da bin ich sicher. Aber ob ich in so einer Ausnahmesituation lesen könnte, weiß ich nicht. Dieser Krieg war so furchtbar. Während des Lesens habe ich gehofft und gebangt, dass Hedys Familie den Nazis entkommt.
Hasi: Irgendwie haben wir hier doch auch unseren kleinen Buchclub - und lieber lese ich mit Dir online über 200 km Entfernung als bibbernd in einem Luftschutzkeller. Ich weiß nicht, ob mich Lesen wirklich ablenken würde, dann muss das Buch schon sehr spannend sein. So wie Hedys Geschichte und die ihrer Familie, das war ja ein ganz schönes Auf und Ab. Immer wenn Gertie und Hedy etwas organisiert hatten, um sie aus Deutschland rauszuholen, ist wieder was dazwischen gekommen. Das war extrem dramatisch.
Patno: Stimmt. Ich glaube, in Ausnahmesituationen ist man zu Dingen fähig, die man sich vorher kaum vorstellen kann. Wir haben schon so viele Geschichten aus dieser Zeit gelesen und doch bin ich jedes Mal aufs Neue schockiert und emotional berührt. Ich mag Gertie und Hedy sehr und finde es toll, wie zwei wildfremde Menschen Tag für Tag näher zusammenrücken. Bücher können so viel bewegen. Mich hat die Geschichte bis zum Schluss gefesselt. Und ich habe mir einige besonders schöne Zitate aus dem Buch herausgeschrieben. Übrigens, ich habe mir "Jane Eyre" gekauft. Kam gerade per Post an.
Hasi: Hach - und auch noch eine besonders schöne Ausgabe 😍. Bin gespannt, was Du nach dem Lesen sagst.
Ich mag die Gertie und Hedy auch sehr und finde es gut, dass Annie Lyons nichts beschönigt, sondern zeigt, welche Probleme sich zwischen ihnen durch die Alters- und kulturellen Unterschiede auftun. Aber der Krieg schweißt sie zusammen, sie geben sich
gegenseitig Kraft, Mut und Halt. Das war trotz allem Grauen schön zu lesen.
Und zum Thema Zitate - ich mochte das hier, weil es Hedys besondere Liebe zu Büchern und ihrem Mann so wunderbar beschreibt: „Manchmal
ließ Gertie die Finger über die Buchrücken in den Regalen gleiten, weil er dort
war, in jedem einzelnen Buch, auf jeder Seite, in jedem Wort. Es verschaffte
ihr ein wenig Trost – und vertiefte gleichzeitig die Trauer. Gertie liebt ihre
Buchhandlung, doch am meisten hatte sie den Laden in Verbindung mit Harry
geliebt.“ (S. 29)
Patno: Jaaa, das ist toll. Ich habe auch noch eins, ein Zitat von Gerties Mutter: „Ich habe die die Ruhe zu schätzen gelernt. Es braut sich immer irgendwo ein neuer Sturm zusammen. Irgendwo am Horizont lauert stets der nächste Kampf. Du musst lernen, den Frieden zu genießen, ehe er wieder verschwindet.“ In diesem Sinne, sollten wir jeden Moment genießen, den wir friedlich verbringen können. Warum müssen sich die Menschen immer bekämpfen. Dabei kann man doch die Zeit besser mit guten Büchern verbringen.
Hasi: Da stimme ich Dir zu - das ist das perfekte Schlusswort für unsere Aktion.
An alle Buchliebhaber und Lesefreunde! Lasst euch diesen gefühlvollen und fesselnden Roman nicht entgehen. Eine Ode an das Buch, an die Menschlichkeit und Nächstenliebe und vor allem an den Frieden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen