Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 02.05.2024
Herausgeber: Droemer HC
Buchlänge: 320 Seiten
ISBN: 9783426284223
Genre: Historischer Roman
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„African Samurai“ - ein Buchtitel, der Neugier erzeugt und die Frage aufwirft, wie ein Afrikaner Mitglied des Kriegerstandes in Japan werden konnte.
Craig Shreve erzählt seinen Roman nach einer wahren Begebenheit und hält sich dabei nah an bekannte Fakten und zeitlichen Abläufe.
Es ist die Geschichte von Yasuke, der im Alter von zwölf Jahren aus seinem Heimatdorf entführt wird.
„Nachdem ich aus meiner Heimat verschleppt worden war, wurde ich an einen Söldner verkauft… Er brachte mir und vielen anderen bei, wie man kämpft. Ich tötete Jungen, um etwas zu essen zu bekommen, und sah andere schlimme Dinge tun. Ich habe mich nie wirklich damit beschäftigt, ob es moralisch vertretbar war oder nicht. Es war für mich eine Frage des Überlebens.“ (Yasuke aus African Samurai)
Nachdem seiner Söldnerausbildung landet Yasuke als Leibwächter bei einem italienischen Priester, der ihn auf eine Reise nach Japan mitnimmt. Als sie im Jahr 1579 im Hafen von Kinchotsu ankommen, treffen sie auf dem berühmten Kriegsherr Oda Nobunaga. Um ihn für seine Mission, den Bau einer Jesuitenkirche zu begeistern, schenkt ihm der Priester seinen Leibwächter. Der große Kriegsherr freundet sich mit Yasukes an und gibt seinem Leben eine neue Wendung.
Auf der ersten Seite des Roman befindet sich eine Karte von Japan von ca. 1579. Daran schließt sich ein Personenregister an. Es ist nützlich, sich vor dem Lesen einen Überblick über den Ort und die handelnden Personen zu verschaffen.
„Die Heimat ist für mich ein verlorener Ort, eher Traum als Erinnerung.“ (Auszug aus African Samurai)
Mit diesem Satz beginnt der Roman. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Trotz des lebendigen und fesselnden Schreibstils, brauche ich eine Weile ins Geschehen hineinzufinden. Das liegt vor allem an den vielen Personen und Namen, die fremdländisch klingen. Doch dann bin ich mittendrin.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Yasukes Sicht erzählt. Seine Charakterdarstellung ist meines Erachtens vortrefflich gelungen. Gedanklich sehe ich den jungen und starken Afrikaner vor mir. Ich mag ihn und kann gut nachempfinden, was in ihm vorgeht. Ein Mensch als Ware! Grauenvoll. Beeindruckend empfinde ich auch die Inszenierung des Kriegsherrn Oda Nabunaga. Zwischen den Zeilen gibt es interessante Einblicke in das Japan um 1579.
Wer mit diesem Roman liebäugelt, sollte hartgesotten sein. Schlachten werden detailliert beschrieben, Blut fließt in Massen, Kehlen werden durchtrennt und Köpfe rollen. Hier wäre meines Erachtens eine Tiggerwarnung notwendig.
„African Samurai“ ist ein außergewöhnlicher historischer Roman, der fasziniert und berührt, aber auch schockiert. Ein Muss für die Liebhaber von Shogun!
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