eMail für Dich meets Sex in the City
„Fling ist völlig anonym und damit absolut diskret. Keine Fotos vom Gesicht, keine echten Namen, keine persönlichen E-Mail-Adressen, nichts, was auf die Person zurückgeführt werden kann. Unser Algorithmus findet ein passendes Match, nicht basierend auf Aussehen, sondern darauf, wonach die Personen suchen.“ (S. 34)
Nachdem auch die dritte künstliche Befruchtung nicht geklappt hat, kann und will Tara nicht mehr. Dann soll es eben (noch) nicht sein, aber ihr Mann Colin drängt sie, es weiter zu probieren. Sie streiten immer öfter, früher war das ihre Art des Vorspiels, jetzt ersetzt es den Sex. Dann erfahren sie unabhängig voneinander von einer neuen Seitensprung-App für Verheiratete, melden sich heimlich an und haben jeweils ein hundertprozentiges Match. Jack und Claire sind genauso, wie Tara und Colin sich ihre Traumpartner vorstellen, so, wie sie früher füreinander waren. Die Chats werden immer heißer und expliziter und bald überlegen sie, sich wirklich zu treffen – aber eigentlich hängen beide noch an ihrer Ehe ...
Tara ist eine echte Powerfrau, Senior-PR-Beraterin einer Werbeagentur, bekommt allerdings immer nur die „Frauenthemen“ und damit auch die kleineren Budgets. Als sich der Erfinder von Fling an die Agentur wendet, sieht sie ihre Chance gekommen. Außerdem glaubt sie an Synchronität und Vorherbestimmtheit – ein Kind soll jetzt wahrscheinlich einfach noch nicht sein, sie müssen warten, bis das Universum den Zeitpunkt für perfekt hält.
Colin ist Analytiker in einer Wirtschaftsprüfungsfirma, die seinem besten Kumpel gehört. Er glaubt nicht an Astrologie o.ä. und will ein Kind, weil er ihm das Gefühl von Geborgenheit geben will, dass er selber nie hatte. Und er will es um fast jeden Preis.
Vielleicht würde Tara sich nicht so quer stellen, wenn er im Haushalt helfen würde, denn sie verdient nicht nur deutlich mehr als er, er erwartet auch noch jeden Abend ein mit Liebe selbstgekochtes Essen von ihr. Dass sie keine Lust mehr hatte, diesem antiquierten Rollenbild zu entsprechen, konnte ich gut verstehen. Überhaupt konnte ich mich gut in beide Charaktere einfühlen, da ich selber schon sehr lange in einer Beziehung bin und da natürlich nicht immer alles eitel Sonnenschein ist und auch die Schmetterlinge nicht ständig fliegen.
Die Idee hinter „It´s a match“ fand ich super: Ein Paar, dessen Ehe kurz vorm Scheitern steht, versucht diese mittels Seitensprüngen wiederzubeleben. Allerdings war mir letztendlich vieles zu vorhersehbar und das Ende etwas zu drüber. Darum nur 3,5 von 5 Sternen.
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