Buchdetails:
Erscheinungsdatum:
Neuausgabe 02.05.2024
Erstveröffentlichung: 28.06.2010
Herausgeber: Droemer TB
Buchlänge: 432 Seiten
ISBN: 9783426308312
Genre: Coming-of-Age-Roman
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Matt Haigs Romane sind einzigartig. Das macht für mich den besonderen Reiz aus. Als nun eines seiner älteren Werke aus dem Jahr 2010 bei Droemer in neuem Glanz erschienen ist, war ich hinsichtlich der Thematik skeptisch. „Die Radleys“ sind abstinente Vampire. Doch dann packte mich die Neugier auf die völlig verbissene Familie.
So lande ich mitten in der Nacht in dem idyllischen Dörfchen Bishopthorpe. Es scheint eine friedvolle Gegend zu sein, in der die Menschen ein gut bürgerliches Leben führen. Doch dort in dem Haus in der Orchard Lane Nummer siebzehn bemerke ich ein Leuchten hinter den Gardinen eines Fensters im Obergeschoss. „Das Haus sieht genauso aus wie das Heim einer Familie auf dem Land und fühlt sich auch genauso an.“ (Auszug aus dem Roman) Der Schein trügt. „In Orchard Lane Nummer siebzehn wohnen die Radleys, und obwohl sie sich große Mühe geben, sind sie alles andere als normal.“ (Auszug aus dem Roman)
In der Schule gelten Carla und Rowan, die beiden Kinder der Familie, als Freaks. Die Mitschüler spüren, dass mit den ihnen etwas nicht stimmt. Jedes Tier flüchtet vor den Kindern und Rowan kann trotz Lichtschutzfaktor 60 nicht in die Sonne. Als Carla beschließt, sich zukünftig nur noch vegan zu ernähren, geht es ihr von Tag zu Tag schlechter. Nur ihre Eltern Helen und Peter kennen den Grund. Als ein Junge aus der Schule Carla bedrängt, kommt es zur Katastrophe. Nach diesem blutigen Vorfall gestehen die Radleys ihren Kindern, dass sie abstinente Vampire sind.
Als plötzlich Peters Bruder Will auftaucht, eskaliert die Situation…
Die Geschichte beginnt gemächlich an einem Freitag. Seite für Seite gewinnt sie an Fahrt. Im letzten Drittel fesselt sie mich so, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen möchte.
Wie man es von Matt Haig kennt, schreibt er locker-leicht und gut verständlich. Die Handlung ist in kurze Kapitel unterteilt. Sie spielt in der Gegenwart, wird aber von Rückblicken in die Vergangenheit durchzogen. Zwischendurch gibt es kleine Auszüge aus dem Handbuch für Abstinenzler. Abgesehen davon, dass die Radleys vampirisch unterwegs sind, plagen sie ganz typische Alltagsprobleme. In der Ehe ist der Lack ab. Die Kinder kämpfen mit Ausgrenzung. Hinter vorgehaltener Hand wird getuschelt und gelästert. Wer aufmerksam liest, erkennt zwischen den Zeilen Gesellschaftskritik und Kleinstadtflair. Das gefällt mir.
Obwohl es sich um eine fantastische Geschichte handelt, gelingt es Matt Haig, sie glaubwürdig und spannend und blutig zu inszenieren.
Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Geschichte mit Spannung, Spaß und überraschenden Wendungen ist, sollte hier zuschlagen.
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