… hat Paul Zeitler leider nicht nur sprichwörtlich. Als er nach Ladenschluss in seinem Café Monaco in Bardolino die Toiletten kontrolliert, entdeckt er einen Toten, den er kurz zuvor noch der Zechprellerei verdächtigt hat. „Der letzte Espresso geht aufs Haus, wo auch immer sie jetzt sind.“ (S. 315)
Fast zeitgleich mit der Polizei steht die Presse im Café, aber das kennt Zeidler noch aus seiner Zeit als Hauptkommissar in München. Dass er früher Polizist war, weiß bisher niemand, und das soll auch so bleiben. Doch Commissario Lorenzo Lanza kommt natürlich schnell dahinter. Als sich dann herausstellt, dass der Tote Journalist bei der größten Tageszeitung der Gegend war, kommt die Frage auf, ob der Mord etwas mit Zeitlers Vergangenheit in München oder Gegenwart hier am Gardasee zu tun hat.
„Salute – der letzte Espresso“ ist der Auftakt der neuen Krimireihe von Friedrich Kalpenstein vor der traumhaften Kulisse des Gardasees.
Zeidler hat das Café vor anderthalb Jahren von einer Freundin übernommen und sich schon einen Namen gemacht, denn Touristen und Einheimische trinken ihren (hoffentlich nicht letzten) Espresso gleichermaßen gern bei ihm.
Er hat in München alle Brücken hinter sich abgebrochen und hier völlig neu angefangen. Aber da er gut mit Menschen umgehen kann und offen ist, hat er schon viele neue Freunde gefunden – vielleicht auch, weil er ihnen gern Mal einen Kaffee oder ein Gebäckstück ausgibt, wie ihn seine Vermieterin immer wieder rügt.
Doch so gut er auch als Barista und Gastgeber ist, der Polizist in ihm gibt keine Ruhe und will wissen, wie und warum es zu dem Mord kam.
Friedrich Kalpenstein hat wieder einen echten Wohlfühlkrimikosmos geschaffen. Zeidler zelebriert das Dolce Vita und genießt, was ihm die Region zu bieten hat. Das sind neben der Top-Lage am Gardasee die köstlichen Gebäckspezialitäten eines berühmten Konditors und die hervorragenden Weine, die im Restaurant neben seinem Café ausschenkt werden. Zeidler ist angekommen und bleibt auch bei nervigen Gästen entspannt.
Lanza ist mit seiner Arbeit verheiratet und ein guter Vorgesetzter, der sich gegenüber seinen Mitarbeiter nicht aufspielt, sondern sie als gleichberechtigte Partner sieht. Mit Zeidler wird er allerdings nicht gleich warm, da sich der Deutsche zu sehr in seine Ermittlungen einmischt.
Und da zu echten Männern auch schnelle Fahrzeuge gehören, wurde die filmreife Verfolgungsjagt kurzerhand auf den See verlegt.
Mich hat der spannende Fall sehr gut unterhalten. Ich habe den Täter (leider) nicht vor Lanza und Zeitler ermitteln können – mal sehen, wie das beim nächsten Fall aussieht. Außerdem gibt es einen eigensinnigen kleinen Chihuahua, der Zeitler fast die Show stehlen könnte.
Eine kleine Warnung zum Schluss: Falls ihr gerade eine Diät macht, schließt alle Vorräte weg. Ich habe beim Lesen gefühlt 10 kg zugenommen ...
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