Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 29.08.2024
Herausgeber: Droemer HC
Buchlänge: 416 Seiten
ISBN: 9783426282762
Genre: Roman / Science-Fiction / Fantasy
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Geschichten von Matt Haig gehören bei mir zur Pflichtlektüre. Sie sind einzigartig und originell. Eine Zuordnung in ein bestimmtes Genre fällt schwer. Erst kürzlich habe ich zwei ältere Werke des Autors mit Begeisterung gelesen. Daher war die Vorfreude auf „Die Unmöglichkeit des Lebens“ groß.
Schon der Brief von Maurice, einem ehemaligen Schüler der Mathematiklehrerin Grace Winters trifft mich mitten ins Herz.
„Wenn ich mir so anschaue, was in dieser Welt passiert, wird mir klar, dass unsere ganze Spezies auf die Zerstörung zusteuert, wie programmiert, auch dies ein Muster. Und ich habe es einfach satt, ein Mensch zu sein, so ein Winzling, der die Welt nicht retten kann. Nichts scheint mehr möglich.“ (Auszug aus dem Roman)
Die pensionierte Lehrerin antwortet ihrem ehemaligen Schüler, indem sie ihm eine, ihre, Geschichte erzählt.
Und die hat sich auf der wunderschönen Insel Ibiza ereignet.
Eine Freundin aus längst vergangenen Tagen vererbt Grace ein heruntergekommene Hütte auf Ibiza. Irgendwann überwiegt die Neugier auf das Erbe und Grace fliegt auf die Mittelmeerinsel.
Dort angekommen, versucht sie mehr über die Freundin herauszufinden, besonders über ihren rätselhaften Tod. Es treten merkwürdige Dinge zutage und Grace wird mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Kann die Wahrheit so unmöglich sein?
Es fällt leicht, in die Geschichte hineinzufinden. Grace ist sympathisch. Sie ist ein typische Mathelehrerin, die strukturiert vorgeht und sich das Leben mittels mathematischer Formeln erklärt. Ich kann sie mir gedanklich gut vorstellen. Aber ich spüre auch die Last ihrer eigenen Tragödie, die sie Tag für Tag trägt. Es ist interessant, mit ihr nach Ibiza zu reisen und auf Spurensuche zu gehen.
Matt Haig kennt die Insel gut und schafft es, das Ibiza-Flair in die Köpfe seiner Leser zu transportieren. Er schreibt locker-leicht mit einem Hauch britischen Humor.
Der erste Teil flasht mich. Doch dann driftet Matt Haig stark ins Übersinnliche ab. Diese Wendung ist originell und gut gemacht. Besonders gelungen finde ich die Einbettung des Themas Umweltschutz und Klimawandel in die Story. Der Autor legt den Finger in die Wunde und polarisiert.
Und dennoch verliert mich die Geschichte in der Mitte. Die Spannung flacht etwas ab. Es fällt mir schwer, mich auf die spirituelle Ebene zu begeben. Dass Grace nach einem Tauchgang plötzlich übernatürliche Fähigkeiten besitzt und in ein Paralleluniversum eintritt, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Alles in allem ist dieser Roman eine Herausforderung, der die Leserschaft spalten dürfte. Er ist vollgepackt mit klugen Zitaten, die zum Nachdenken anregen. Typisch Matt Haig! Wer seine Art zu Schreiben mag, sollte hier zuschlagen.
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