Hasi: Und Patno, bist Du mit dem Buch durch? Wie hat es Dir am Ende gefallen und kam noch die große Überraschung für Dich? Mich hat die Geschichte nicht mehr so richtig mitgerissen, nachdem wir festgestellt haben, dass wir schon viele Details aus der Ring-Trilogie kennen. Ich fand es interessant, dass aufgeklärt wurde, von wem die geheimnisvollen Briefe kamen, die Aleydis entlastet haben.
Patno: Gestern Abend habe ich den Roman ausgelesen und ja, ein paar offene Fragen aus der Lombarden-Reihe sind jetzt beantwortet. Das macht die Geschichte insgesamt runder, aber ich muss gestehen, dass auch bei mir bis zum Schluss nicht so richtig Spannung aufkommen wollte. Wir kannten halt die Geschichte bereits in groben Zügen.
Hasi: Unser Hauptproblem ist wahrscheinlich, dass wir eine völlig neue Geschichte erwartet haben. Man hätte die ja auch als Prequel anlegen können, also was vor der Lombarden-Trilogie passiert ist und Elsbeth und ihren Erlebnissen damit mehr Raum geben. Oder der Verlag hätte den Klappentext deutlicher gestaltet, damit den Lesern klar ist, dass sie die Geschichte evtl. schon in einer anderen Form kennen.
Patno: Stimmt. Ich versuche zwar, ohne Erwartungen an ein Buch heranzugehen, aber in diesem Fall hätte ich es gerne vorher gewusst. Vermutlich hätte ich nicht zu diesem Roman gegriffen. Allerdings ist der Roman super geschrieben. Petra versteht ihr Handwerk und hat exzellent recherchiert. Ohne unsere Vorkenntnisse würde ich den Roman höher bewerten. Das ist eine Zwickmühle. Nun ist aber auch dieser Roman bei einem anderen Verlag erschienen. Schon allein deshalb dürfte es sicher keinen Verweis auf vorangegangene Bücher geben.
Hasi: Das mit den zwei Verlagen kann natürlich sein.
Und ich gebe Dir Recht, geschrieben und recherchiert ist er sehr gut. Ich mochte auch Elsbeth, obwohl sie mir am Anfang zu naiv vorkam. Sie hat eine extreme Entwicklung durchgemacht und gehörte ja auch zur Schattenwelt ihres Halbbruders, ist dabei aber trotzdem immer menschlich geblieben. Außerdem hat sie ein gutes Händchen, wenn es um die Beschaffung von Informationen geht, oder darum, Menschen privat oder geschäftlich zusammenzubringen.
Patno: Elsbeths Charakterdarstellung hat mir auch gut gefallen. Sie ist eine sympathische und clevere Figur. In unserer Zeit würde sie die perfekte Agentin abgeben. Wie sie den Männern Informationen herausgekitzelt hat, war doch filmreif. Sie selbst hat sich aber nie in den Vordergrund gestellt, sondern ist immer unter dem Radar geschwommen. Wie fandest Du Johannes?
Hasi: Er war zwar da, aber Elsbeth hat so viel Raum eingenommen, dass er mir etwas zu blass blieb, nur ihr Unterstützer war - wobei er ja eigentlich über ihr steht. Ich hätte gern mehr von ihm gelesen.
Patno: Echt? Für mich war er von Anfang an nur eine Nebenfigur. Ich fand ihn ziemlich mutig. In seiner Position zu Elsbeth zu stehen, fand ich schon beachtlich. Ob die Geschichte jetzt zu Ende erzählt ist, oder meinst Du, es gibt ein Wiederlesen mit Elbeth, Aleydis und Co.?
Hasi: Da Petra Schier ja immer wieder Protagonisten aus früheren Büchern als Randfiguren auftauchen lässt, würde es mich zumindest nicht wundern.
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