Herzerwärmende Feelgood-Geschichte mit traurigem Hintergrund
„Verlier nie den Glauben, denn er ist die Stimme deines Herzens.“ (S. 111)
Luzie ist 7 Jahre alt und hat vor 3 Jahren ihren Papa durch einem Unfall verloren. Als sie für einen Wettbewerb im Spielzeugladen einen Ballon mit einem Wunsch losschicken darf, wünscht sie sich einen neuen Papa. Der Ballon fliegt leider nicht besonders weit, sondern landet vor Gabriels Füßen. Der Bestsellerautor mit Schreibblockade will gerade alles hinschmeißen, als mit der Karte die Idee für seinen nächsten Roman direkt in seinen Schoß flattert. Er kann nicht widerstehen, er will Luzie kennenlernen – und lernt so auch ihre Mutter Miriam kennen. Bald stolpert er von einer Notlüge in die nächste, weil er ihnen nahe sein und sein Buch schreiben will, ohne dass sie erfahren, wer und wie er in Wirklichkeit ist. „Ich halte es ja mit mir selbst fast nicht aus, da kann ich mich kaum einem anderen Menschen zumuten.“ (S. 30)
„Luzie in den Wolken“ ist eine wirklich herzerwärmende Geschichte mit sehr sympathischen Figuren. Luzie kann sich kaum noch an ihren Papa erinnern und hat Angst, auch noch ihre Mama zu verlieren. Davon abgesehen ist sie ein normales kleines Mädchen, das sehr gekonnt ihren Kopf durchsetzt und gewaltige Wutanfälle bekommt, wenn das mal nicht klappt. Miriam ist noch nicht über den Tod ihres Partners hinweg. Außerdem hat sie Existenzängste, weil ihr Laden für gebrauchte Kindermode, den sie vor einem halben Jahr einen eröffnet hat, nicht gut läuft. Wenn sich das nicht bald ändert, muss sie ihn aufgeben. Zum Glück ist ihre beste Freundin Becka immer an ihrer Seite, auch wenn die etwas abgedreht ist und gern alles mit Astrologie regeln will. Einig sind sie sich allerdings darin, dass Luzie eine männliche Identifikationsfigur braucht – und da stolpert Gabriel in den Laden und ihr Leben.
Charlotte Lucas erzählt die Geschichte abwechselnd aus Gabriels und Miriams Sicht. So ist man immer ganz nah an ihnen dran und bekommt einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Bei Miriam drehen die sich vor allem um Luzie und ihr Geschäft, dass sich Gabriel in sie verguckt hat, wie Becka sagt, kann und will sie sich nicht vorstellen. Gabriel hingegen findet sich selbst nicht besonders liebenswert und verstrickt sich schnell in so viele Lügen, dass nicht mehr weiß, wie er da je wieder rauskommen soll. Dazu kommen noch einige Missverständnisse und (Familien-)Geheimnisse, und das Chaos ist perfekt.
Man hofft natürlich von Beginn, am Ende alles gut ausgeht, kann aber dank einiger Überraschungen wunderbar mitfiebern und bangen.
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