Lilly ist Mitte 20, gelernte Hotelfachfrau und macht Work and Travel in verschiedenen Ressorts auf der ganzen Welt. Nach jeder Saison geht sie in ein neues Land, um so viel wie möglich zu erleben. Zu ihrer Familie hat sie außer zu Großtante Floriane keinen Kontakt. Als die betagte Dame sie wegen gesundheitlicher Probleme um Hilfe bittet, reist Lilly sofort nach Hamburg. Natürlich nimmt Floriane sie mit zu ihrem Lieblingsort, dem kleinen Bücherschiff im Museumshafen. Dort ist sie Stammgast und fast schon so etwas wie ein Maskottchen ist, weil sie jeden Tag zum Lesen hinkommt. Lilly freundet sich sofort mit dem Team der Buchhandlung an und hilft aus, wenn ihre Großtante sie nicht braucht. Und sie hat auch nichts gegen einen Flirt mit Pablo, dem neue Teilhaber des Bücherschiffs.
„Sicherheit kann der niemand geben, außer du selbst.“ (S. 235)
Lilly konnte sich nie auf ihre Eltern und Großeltern verlassen, darum kann sie schlecht Vertrauen zu anderen aufbauen. Ihre Freiheit und Unabhängigkeit ist ihr höchstes Gut. Genauso wenig, wie sie sich an einen Ort binden will, hält es mit ihren Partnern. Sie möchte keine feste Bindung, sondern jederzeit verschwinden oder mit jemand anderem zusammen sein können, das macht sie den Männern von vornherein klar. Auch Pablo scheint zumindest zu Beginn keine Probleme mit einer Freundschaft Plus zu haben, will aber bald schon mehr. Er ist 15 Jahre älter als sie und bereit, sesshaft zu werden. Das kann sich Lilly allerdings (noch) nicht vorstellen. Da hilft es auch nicht, dass sowohl das Personal des Bücherschiffs als auch Floriane die beiden immer wieder zueinander hin schubsen, damit sie endlich zusammenkommen.
„Neues Glück auf dem Bücherschiff“ ist der dritte und letzte Band der Reihe. Man muss die Vorgänger zwar nicht zwingend gelesen haben, aber ich würde es zum besseren Verständnis aller Zusammenhänge trotzdem empfehlen.
Alle Personen inkl. Schiffskater Stampi tauchen noch mal auf und man erfährt, wie es mit dem schwimmenden Buchladen, Katja und Mathis, Miriam und Henning sowie den WG-Mitgliedern weitergeht.
Tessa Hansen erzählt die Geschichte mit viel Herz, Romantik, einigen dramatischen Entwicklungen. Mir war nur das Hin und Her zwischen Lilly und Pablo manchmal etwas zu viel.
Sie versteht es, das Aussehen und die Besonderheiten des Bücherschiffs, seiner „Besatzung“ und Kunden durch ihre plastischen Beschreibungen lebendig werden zu lassen. Außerdem freue ich mich, wenn ich die erwähnten Bücher und Schriftsteller kenne.
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