Wenig Irland - viele abschweifende Überlegungen
Taschenbuch: 136 Seiten
Verlag: adakia Verlag
ISBN-13: 9783941935099
„Mein irisches Tagebuch“ – so lautet der Untertitel von Mark
Jischinksis neuem Buch. Der Autor bereist von Dingle ausgehend einige mehr oder
weniger bekannte Sehenswürdigkeiten und erzählt in kurzen Kapiteln von seinem
Aufenthalt auf der grünen Insel. Viel Raum nehmen allerdings auch seine
weitschweifenden Gedankengänge ein, die bei weitem nichts oder nur sehr wenig
mit Irland zu tun haben.
Ich mag Irland sehr und denke sehr gerne an meine Besuche
dort zurück. Daher habe ich auf Grund des Titels, des Untertitels und der Aufmachung
des Covers ein Buch erwartet, dass zwar in keine Schublade passt, aber dennoch Irland,
seine Menschen und Kultur im Fokus hat und mich einiges wiedererkennen lässt.
Zwar geht der Autor auf die ein oder andere Begegnung ein und beschreibt auch
ein wenig die Umgebung, doch meist schweifen seine Gedanken ab. Sie drehen sich
um die zunehmend digitalere Welt – er selbst versteht sich als analoger Kelte
-, um die passende oder unpassende Kleidung und darüber, dass er zu viel auf
die Waage bringt, sich aber nicht aufraffen kann etwas dagegen zu tun, zumal
ständig solche Verlockungen wie Scones lauern.
In einigen Punkten kann ich den teils philosophischen
Betrachtungen des Autors zustimmen. Auch, dass man neben Smartphone, Facebook
und Ähnlichem doch wieder mal einfach nur den Augenblick, die Natur und das
Schöne rings herum genießen sollte. In anderen Punkten war ich völlig anderer
Meinung oder leider einfach nur ratlos.
In Kapitel acht erzählt der Autor, dass ihn die Freundin seiner
Tochter gefragt habe, was ein Schriftsteller eigentlich den ganzen Tag über
macht. Am Ende seiner Erklärung fällt dann der Satz: „Ich habe nicht unbedingt
eine neue Leserin meiner Bücher dazugewonnen.“ (Seite 99, 1. Auflage April
2015) Leider muss ich sagen, dass das auch auf mich zutrifft.
Mein Fazit: Es gab durchaus ein paar Lichtblicke, die mich
schmunzeln ließen, aber insgesamt konnte mich das Buch einfach nicht
überzeugen.
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