Dienstag, 22. Dezember 2015

Iren ist menschlich



Wenig Irland - viele abschweifende Überlegungen 

 


Taschenbuch: 136 Seiten
Verlag: adakia Verlag
ISBN-13: 9783941935099


„Mein irisches Tagebuch“ – so lautet der Untertitel von Mark Jischinksis neuem Buch. Der Autor bereist von Dingle ausgehend einige mehr oder weniger bekannte Sehenswürdigkeiten und erzählt in kurzen Kapiteln von seinem Aufenthalt auf der grünen Insel. Viel Raum nehmen allerdings auch seine weitschweifenden Gedankengänge ein, die bei weitem nichts oder nur sehr wenig mit Irland zu tun haben.

Ich mag Irland sehr und denke sehr gerne an meine Besuche dort zurück. Daher habe ich auf Grund des Titels, des Untertitels und der Aufmachung des Covers ein Buch erwartet, dass zwar in keine Schublade passt, aber dennoch Irland, seine Menschen und Kultur im Fokus hat und mich einiges wiedererkennen lässt. Zwar geht der Autor auf die ein oder andere Begegnung ein und beschreibt auch ein wenig die Umgebung, doch meist schweifen seine Gedanken ab. Sie drehen sich um die zunehmend digitalere Welt – er selbst versteht sich als analoger Kelte -, um die passende oder unpassende Kleidung und darüber, dass er zu viel auf die Waage bringt, sich aber nicht aufraffen kann etwas dagegen zu tun, zumal ständig solche Verlockungen wie Scones lauern.

In einigen Punkten kann ich den teils philosophischen Betrachtungen des Autors zustimmen. Auch, dass man neben Smartphone, Facebook und Ähnlichem doch wieder mal einfach nur den Augenblick, die Natur und das Schöne rings herum genießen sollte. In anderen Punkten war ich völlig anderer Meinung oder leider einfach nur ratlos. 
 
In Kapitel acht erzählt der Autor, dass ihn die Freundin seiner Tochter gefragt habe, was ein Schriftsteller eigentlich den ganzen Tag über macht. Am Ende seiner Erklärung fällt dann der Satz: „Ich habe nicht unbedingt eine neue Leserin meiner Bücher dazugewonnen.“ (Seite 99, 1. Auflage April 2015) Leider muss ich sagen, dass das auch auf mich zutrifft. 

Mein Fazit: Es gab durchaus ein paar Lichtblicke, die mich schmunzeln ließen, aber insgesamt konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen.


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