Heute präsentieren wir Euch ein ganz besonderes Interview - es wurde nämlich von unserer "Gastbloggerin", Kuhnis 13jähriger Tochter, im Rahmen des Schuleprojektes „Buchvorstellung“ geführt. Wir sind von dem Ergebnis so beeindruckt, dass wir Euch das Ergebnis nicht vorenthalten wollen. Wir überlegen sogar, ob sie diese Interviews vielleicht regelmäßig für uns führen will. Was meint ihr?
Liebe Heike Abidi,
vielen lieben Dank, dass ich
Ihnen Fragen für meine Buchvorstellung schreiben darf. Ich glaube das hat nun
keiner in meiner Klasse. *GRINS*
Das Buch Plötzlich 14 ist toll.
Ich habe zu Weihnachten Tatsächlich 13 bekommen und werde das Buch beginnen,
sobald meine Buchvorstellung beendet ist. Hier meine Fragen an Sie:
Ich freue mich, dass du „Plötzlich
14“ für deine Buchvorstellung ausgewählt hast, deshalb beantworte ich deine
Fragen natürlich gern J
1. Wann haben Sie angefangen
Bücher zu schreiben? Wie alt waren Sie da?
Meine ersten Schreibversuche habe
ich schon mit 8 Jahren gemacht. Damals träumte ich davon, die jüngste Autorin
der Welt zu werden. Aber das hat natürlich nicht geklappt … Als Erwachsene bin
ich dann zunächst Werbetexterin geworden und habe erst vor ungefähr fünf Jahren
ernsthaft mit dem Bücherschreiben angefangen. Da war ich 45 Jahre alt.
2. Gibt es einen Lieblingsplatz,
an dem Sie Ihre Bücher schreiben?
Tagsüber arbeite ich – ganz
unspektakulär – an meinem Schreibtisch. Dort habe ich Ruhe, um meine Bücher zu
planen, die Handlung zu plotten, die Kapitelübersichten zu machen, das Lektorat
einzuarbeiten, die Leserunden zu begleiten, Interviewfragen wie diese zu
beantworten … Und natürlich an den Manuskripten zu schreiben. Wobei ich das
auch sehr häufig abends im Wohnzimmer mache, so ganz gemütlich mit dem Laptop
auf dem Schoß.
3. Wie viele Bücher haben Sie
schon geschrieben?
Das ist gar nicht so leicht zu
beantworten, weil noch nicht alle Bücher, die schon fertig geschrieben sind,
bereits veröffentlicht wurden und weil ich einige Bücher zusammen mit einer
Co-Autorin geschrieben habe. Außerdem sind ein paar Anthologien dabei, bei
denen ich nur einen Teil geschrieben habe, aber als Mitherausgeberin ziemlich
viel Zeit in Konzept und Auswahl der Geschichten gesteckt habe … Aber du willst
sicher kein Drumherumgerede, sondern eine konkrete Zahl. Ich würde also sagen: ungefähr
20 Bücher. Du findest sie übrigens in der Übersicht auf meiner Website
(AbidiBooks.de).
4. Wie kommen Sie auf die Ideen
für Ihre Geschichten?
Ideen zu bekommen, ist eigentlich
das Einfachste am Bücherschreiben. Eigentlich begegnen sie einem ständig. Sogar
aus der Situation, dass eine Schülerin eine Buchvorstellung plant und dazu eine
Autorin anschreibt, könnte man eine Geschichte machen J - das eigentlich Schwierige ist dann, so eine Grundidee
auszubauen, die Charaktere lebendig werden zu lassen und den Spannungsbogen
über 150, 200, 300 oder mehr Seiten zu halten. Nicht zu vergessen, die
Disziplin zu haben, so viele Seiten auch tatsächlich zu füllen – und damit
pünktlich zum Abgabetermin fertig zu sein … Momentan arbeite ich übrigens an
den letzten Kapiteln von „Endlich 15“, dem dritten und letzten Teil der
Henriette-Serie. In spätestens 2 Wochen muss ich das Manuskript fertig haben.
5. Ab wann wollten Sie Bücher
schreiben, bzw. mit welchem Alter wussten Sie, das Sie Autorin werden wollen?
Wie gesagt, ich hatte das schon mit
8 Jahren vor. Aber dann habe ich das Ziel erst einmal wieder aus den Augen
verloren. Ich dachte vermutlich, es müsste ein Traum bleiben. Aber dann habe
ich ihn doch in die Tat umgesetzt. Es kann also klappen, wenn man am Ball
bleibt. Ich bin sehr froh, dass ich nicht aufgegeben habe.
6. Wie lange dauert es, ein Buch
zu schreiben?
Das kommt natürlich auch auf die
Seitenzahl an – und auf die Arbeitsweise. Die PINK-Bücher umfassen ungefähr 150
bis 170 Seiten. Das schaffe ich in 4 bis 6 Wochen, allerdings nur deshalb, weil
ich eine „Planerin“ bin. Manche Autoren schreiben drauflos, sobald sie eine Idee
haben. Ich arbeite zunächst diese Idee aus und lege schon fest, was in welchem
Kapitel genau vorkommt, bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben anfange. Diese
Arbeitsweise liegt mir einfach mehr. Das ist übrigens Typsache, unter den
erfolgreichsten Autoren gibt es sowohl Planer als auch Drauf-los-Schreiber.
Dadurch, dass ich plane, dauert das eigentliche Schreiben nicht so lang, denn
es kann ja niemals passieren, dass ich auf einmal nicht weiß, wie die
Geschichte weitergehen soll.
7. Könnten Sie sich vorstellen
bei mir, auf der Schule, eine Lesung zu halten?
Na klar, warum nicht? Ich habe schon
an vielen Schulen gelesen. Normalerweise funktioniert das so, dass mich die
Schulleitung oder eine Lehrkraft einlädt. Ich bekomme dann ein Lesungshonorar
und die Fahrtkosten erstattet. Wenn deine Schule im Friedrich-Bödecker-Kreis
ist, kann sie dort sogar einen Zuschuss zum Honorar beantragen. Meistens lese
ich ein paar ausgewählte Stellen und erzähle dann außerdem ganz viel über die
Arbeit als Autorin. Natürlich beantworte ich auch alle Fragen der Schülerinnen
und Schüler und gebe Autogramme. Manchmal werde ich von Schulen auch für
Schreibworkshops gebucht, das macht mir ebenfalls großen Spaß.
Vielen Lieben Dank für die
Hilfe.
Gern geschehen. Viel Erfolg bei der
Buchvorstellung, viel Spaß mit „Tatsächlich 13“ und liebe Grüße von Heike Abidi
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