- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.03.2016
- Verlag : Bastei Lübbe
- ISBN: 9783404173211
- Flexibler Einband 528 Seiten
- Genre: Historischer Roman
Lübeck 1379. Die junge
Hansekauffrau Henrike führt zusammen mit ihrem Mann Adrian ein erfolgreiches
Handelskontor. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Sie wird angefeindet,
weil sie auch nach langjähriger Ehe immer noch nicht schwanger ist. Ihre Tante
Asta und deren Knecht Sasse verschwinden in Gotland, nur Astas Tochter Katrine bleibt
verstört zurück. Adrians Bruder Lambert bekommt in Brügge geschäftliche Probleme,
wird später sogar verhaftet. Ihr Bruder Simon kommt von einer Reise nicht
zurück. Die Unglücke mehren sich, es kommt zu Mordversuchen. Es sieht aus, als
folge alles einem Plan – aber wessen Plan und was ist das Ziel?!
Vor dem historischen Hintergrund
des Hansetages, des Weberaufstandes in Brügge und dem Knochenhaueraufstand in
Lübeck erzählt Sabine Weiß eine sehr atmosphärische, extrem spannende
Familiengeschichte, die man stellenweise fast schon als Abenteuerroman
bezeichnen könnte.
Dies macht sie gewohnt fesselnd,
ich bin durch die 700 Seiten förmlich geflogen. Erleichtert wird der Einstieg
in die Handlung durch Rückblenden, weil ich das Geschehen im Vorgängerband (Die
Hansetochter) nicht mehr so wirklich im Kopf hatte. Man kann das Buch also auch
lesen, ohne den Vorläufer zu kennen.
Mir haben besonders die
weiblichen Protagonistinnen Henrike und Runa sehr gefallen – starke,
unabhängige Frauen, die ihren Platz im Leben annehmen und sich trotzdem nicht
so leicht die Butter vom Brot nehmen lassen und für ihre Überzeugungen und
Pläne einstehen. Katrine ist das ganze Gegenteil, verstört, sehr gläubig, leicht
zu verunsichern und beeinflussbar.
Aber auch die „Bösen“ /
Gegenspieler sind sehr gut nachvollziehbar in ihren Beweggründen – zielstrebig,
hinterhältig, verstört, manisch, getrieben von Rache. Man kauft es ihnen ab.
In „Die Feinde der Hansetochter“ wird geliebt, gehasst, gekämpft, getäuscht und
spioniert – die Handlung ist sehr abwechslungsreich. Es kommen Piraten,
Schatzsucher und heimliche Liebschaften vor, dadurch zieht einen das Buch bis
zur letzten Seite in seinen Bann.
Ich habe nur einen winzigen
Kritikpunkt. Mir war der letzte Abschnitt etwas zu kompakt und zu eng an den
geschichtlichen Hintergrund gekettet. Da hätten die Story nach meiner Ansicht
zum Teil noch etwas ausführlicher sein können.
Sehr praktisch sind das Personenverzeichnis und das
Glossar. Und auch die Aufmachung des Buches an sich ist wieder sehr schön. Das
Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert zu den anderen Büchern der Autorin und die Karte im Inneren des Einbandes hilft bei der Orientierung.
Mein Fazit: Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile. Ein Muss für
alle Fans gut recherchierter Historischer Romane.
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