- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.02.2016
- Aktuelle Ausgabe : 09.02.2016
- Verlag : Amazon Publishing
- ISBN: 9781503996595
- Taschenbuch: 496 Seiten
- Genre: Historischer Roman
Beatrix ist seit 3 Jahren mit
Arnold verheiratet und lebt mit ihm auf seiner Burg in der Eifel. Alles könnte
gut sein, wenn Arnold sie nicht als Gefangene halten würde, weil er nur ihre
Mitgift wollte. Seine Geliebte fungiert auf der Burg als Herrin. Beatrix muss hungern.
Sie wird regelmäßig gedemütigt und verprügelt.
Mit Hilfe der Magd Mechthild
gelingt ihr die Flucht nach Köln, wo Beatrix nach einigen Rückschlägen zur
Bäckerin der Reichen aufsteigt. Einer ihrer ersten Kunden und Förderer ist der
Patrizier Daniel Jude. Zwischen den beiden prickelt es von Anfang an, aber sie
sind auch beide verheiratet (auch wenn Beatrix das natürlich aus Angst vor
Arnolds Rache geheim hält).
Der Einstieg in das Buch hat mir sehr gut gefallen. Man kann mit Beatrix
und Mechthild wunderbar mitleiden und mitfiebern. Ihre gemeinsame Flucht fand
ich besonders gelungen.
In Köln haben die beiden Frauen Anlaufschwierigkeiten. Sie müssen
verschiedene Gefahren überstehen und sich durchbeißen. Der Leser lernt auf
diese Art und Weise das Leben im mittelalterlichen Köln und die verschiedenen
Lebensumstände sehr gut kennen. Auch die sich langsam entwickelnde
Liebesgeschichte zwischen Beatrix und Daniel fügt sich sehr gut in das Geschehen
ein.
Ab der zweiten Hälfte
wurde mir das Buch dann leider zum Teil zu verworren, die Ereignisse überschlagen sich und es ist wie beim Tischtennis – ein
dauerndes Hin und Her. Bei den Kämpfen der verfeindeten Bürgerparteien war ich
mir nicht immer sicher, wer zu wem gehört (hier hätte ein Personenverzeichnis
vielleicht geholfen).
Auch die wiederkehrenden
„Beziehungsdiskussionen“ zwischen Beatrix und Daniel fand ich zwischenzeitlich
etwas Zuviel des Guten.
Dazu kamen ein paar verschieden interpretierbare Textstellen und auch
das Ende war nicht ganz perfekt für mich - ich vermute aber, es sollen
Anschlussmöglichkeiten für einen Folgeband gelassen werden.
Die verschiedenen Protagonisten sind ganz gut gelungen. Mit Beatrix und
Mechthild kann man wunderbar mitfiebern, auch wenn mir Mechthilds Beweggründe
nicht immer zu 100 % verständlich waren. Beatrix
ist eine starke Frau und scheut das Risiko nicht.
Arnold ist für mich eine Art moderner Heiratsschwindler und seine
Geliebte eine Gattung für sich. Daniel, gefangen in einer Zweckehe, sehnt sich
nach Beatrix, will ihr aber auch nicht antun, als seine Geliebt zu fungieren. Trotzdem
unterstützt er sie, wo er nur kann und kämpft um / für sie. Seine Frau
Richmondis bleibt für mich undurchschaubar. Sie weiß um die Anziehungskraft
zwischen den Beiden und versucht immer unauffällig, diese zu boykottieren.
Wobei ihr ihre Erziehung aber anscheinend verbietet, mal ein ehrliches Wort mit
Daniel oder Beatrix zu reden.
Außerdem gibt es in Beatrix´ Haus noch die Magd Dilgin, die nichts als
Probleme bringt ...
Alles in allem sind „Die honigsüßen Hände“ ein guter
historischer (Liebes-)Roman mit leichten Verbesserungsmöglichkeiten.
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