- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 03.02.2016
- Verlag : Gmeiner-Verlag
- ISBN: 9783839218099
- Fester Einband
- Genre: Krimi
Witzige und interessante Mischung aus Krimi, Zeitreise und Liebesgeschichte
Grannys Bekannte, das
Kindermädchen Hedwig Niemeier, wird von ihrem Arbeitgeber, dem Kohlenhändler
Blancke, regelmäßig vergewaltigt und verprügelt und letztendlich sogar
schwanger. Granny will ihr helfen, aber Hedwig verschwindet spurlos. Dafür
überrascht Granny Blancke derangiert im Wald – mit einer Kohlenschaufel in den
Händen. Also sucht sie nach Spuren und findet ein kleines Stück Stoff - von
Hedwigs Schürze? Leider kommt sie allein mit den Ermittlungen nicht weiter, also
bittet sie ihre Ur-Ur-Enkelin Sabrina wieder um Hilfe.
Wer jetzt etwas überrascht ist -
mir ging es genau so. „Granny und die Tote im Wald“ ist der zweite, doch
hoffentlich nicht letzte, Teil um Granny Luise, die vor 145 Jahren gelebt hat,
und ihre Ururenkelin Sabrina, die heute lebt. Granny weiß nicht so richtig wie
und warum, aber wenn sie ganz fest daran denkt, kann sie durch die Zeit zu
Sabrina reisen.
Da ich den ersten Teil nicht
kannte, fand ich die Reflektionen dazu und ihrem Kennenlernen ganz gut. Ein
Problem hatte ich nur bei der Zuordnung der Personen, hier wäre ein
Personenverzeichnis praktisch gewesen
Den Fall ermitteln Granny und
Sabrina parallel in ihrer und unserer Zeit. Dabei müssen sie aufpassen, dass
sie nicht ins Zeitgeschehen eingreifen und damit die Zukunft verändern. Die Geschichte
war so spannend, dass ich das Buch an nur einem Tag gelesen habe.
Neben der Handlung lebt es vor
allem von der Interaktion der Protagonisten. Es wurde unheimlich viel
diskutiert, sowohl zwischen Granny und Sabrina als auch Granny und den Männern
ihrer Zeit (sie ist ihnen durch die Bekanntschaft mit Sabrina weit voraus und
sehr emanzipiert). Dieser verbale Schlagabtausch ist wie ein Tennismatch – sehr
gut pointiert und witzig! Granny schimpft zwar immer wieder über die Moderne,
möchte deren Errungenschaften aber nicht mehr missen. So beneidet sie Sabrina
ums Internet, aber auch um Deo-Spray, Parfüm und Damenrasierer. Letzteres war immer
besonders lustig, da Granny regelmäßig in Sabrinas Bad auftaucht, um sich die
Beine zu rasieren.
„Granny und die Tote im Wald“ ist
aber auch sehr gesellschaftskritisch. So geht es ganz nebenbei um die
Behandlung von Homosexuellen und die Rechte und Freiheiten der Frauen dieser
Zeit. Diese emanzipieren sich immer mehr, fordern das Wahlrecht oder dass sie
allein geschäftsfähig sind. Granny fällt es immer schwerer, sich ihrer Zeit
gemäß zu benehmen, wenn sie sieht, wie frei Sabrina ohne ständige Bevormundung
und Kontrolle lebt.
Und auch die Liebe kommt hier
nicht zu kurz, sowohl Granny als auch Sabrina müssen im Laufe des Buches
mehrere Frösche küssen, bis sie am Ende hoffentlich den Richtigen gefunden
haben – mehr dazu gibt es hoffentlich in Band 3.
Fazit: Wer auf eine witzige und
interessante Mischung aus Krimi, Zeitreise und Liebesgeschichte steht, ist bei
diesem Buch genau richtig!
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