Dienstag, 10. Mai 2016

Das Leben ist kein Zweizeiler








  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.05.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 17.05.2016
  • Verlag : Amazon Publishing
  • ISBN: 9781503936447
  • Flexibler Einband 262 Seiten 

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Alexander, Mitte 40, Bestsellerautor eines Krimis steckt in der Lebenskrise. Sein nächstes Buch ist längst überfällig. Zudem ist er geschieden und muss sich den Rauhaardackel Leo zu allem Überfluss auch noch mit der Exfrau teilen. Eine neue Freundin ist leider auch nicht in Sicht. Um sich über Wasser zu halten, schreibt er unter einem Pseudonym Groschenromane und schämt sich bei den Sexszenen in Grund und Boden – aber was soll’s, irgendwie muss er ja Geld verdienen.
Als Alex dann feststellt, dass Mann mit (geborgtem) Baby und Hund erstaunlich gute Chancen bei den Frauen hat, ist die Idee für sein neues Buch ist geboren: „Ein Single, der sich auf den Weg macht, die große Liebe zu finden“.
Unterstützt wird er dabei von seiner besten Freundin Michaela, die bei der Berufswahl (sie ist Psychologin) auch daneben gegriffen hat. Und die beiden lassen wirklich nicht aus: egal ob Speed-Dating, Samba-Tanzkurs oder ein Online-Flirtportal, alles wird probiert - irgendwo könnte er ja auf die große Liebe treffen.
Seine dabei gesammelten, nicht gerade positiven, Erfahrungen lässt Alex in das Exposé des nächsten Buches einfließen und so pendelt dieses beständig zwischen Groschenroman unterster Klasse und blutigem Krimi, mehr möchte wird hier aber nicht verraten ...

Die Protagonisten haben mir alle sehr gut gefallen. Sie sind witzig, pointiert und mit spitzer Feder gezeichnet.
Alex ist durch sein Schriftstellerdasein etwas vereinsamt und bespricht wirklich alles mit Leo. Selbst bei Alex Klamotten hat dieser ein Wörtchen mitzureden. Da er sehr schüchtern und weder modisch noch bei seinen Anmachsprüchen auf der Höhe der Zeit ist, laufen seine Annäherungsversuche aber immer ins Leere.
Seine Ex-Frau ist ein eifersüchtiger Drachen. Alex war ihr nie gut genug und auch Leo leidet unter ihr – ist sie doch eine marathonlaufende Veganerin und schleift den armen Dackel rücksichtslos mit.
Michaela ist die beste Freundin, die Mann sich nur wünschen kann und auch Leo liebt sie heiß und innig. Sie baut Alex immer wieder auf und gibt wirklich ihr Bestes, um ihn wieder „an die Frau“ zu bringen.
Aber der absolute Star dieses Buches ist für mich Leo: „Das ist kein Hund, sondern ein Dackel. Das ist ein großer Unterschied.“ Er ist „Der einzige Hund in München, der sich bei seiner Psychologin auf die Couch legt.“ (zum Schmusen) Seine Lieblingssendung ist angeblich Kommissar Rex, aber sobald Herrchen aus dem Haus ist, wird umgeschaltet. Leo leitet Alex mit verächtlichen Blicken, gekonnter Ignoranz oder einem klaren „WUFF“. Und Alex springt. Natürlich isst man als Münchner Dackel nur die Leberwurst vom Käfer, das Schlaf-Deckchen MUSS faltenfrei sein und es wird kein Schritt ohne seinen Speedy Gonzales gemacht. Und trotzdem, man liegt Leo zu Füßen. Wenn ich nicht schon einen Hund hätte, würde ich mir nach diesem Buch einen zulegen!

Ob es letzten Endes nun zum romantischer Showdown kommt oder nicht, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Aber: Ich habe Tränen gelacht. Auch laut. Auch in der Öffentlichkeit. Und ich habe mich nicht geschämt! Volle Punktzahl!

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar!

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