Donnerstag, 12. Mai 2016

Das wilde Määäh und die Irgendwo-Insel



Ein würdiger Abschluss einer warmherzigen und tollen Trilogie

 
von Vanessa Walder



Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Loewe
ISBN-13: 9783785582138
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 10 Jahre
Genre: Kinderbuch



Nach seinem letzten Abenteuer hätte Ham nun gerne einfach mal seine Ruhe. Leider ist sie ihm nicht wirklich gegönnt. Jeder scheint etwas zu wollen und Grazia weicht ihm in der Hoffnung auf weitere Heldentaten kaum von der Seite. Als Ham dann auch noch erfährt, dass seine Wolfsmama Rhea wegen Papa Kip traurig ist, begibt er sich auf eine neue Reise, um Papa Kip zu finden. Ist er auf der Irgendwo-Insel, der Insel der Sonne?

Ich habe mich sehr auf das dritte Abenteuer von wilden Määäh gefreut. Wie erwartet, hat es keine zwei Sätze gedauert und schon war ich wieder von Ham gefangen.

Der Stil ist wie schon in den vorherigen Bänden wunderbar: liebevoll gezeichnete Charaktere, tolle Beschreibungen und immer wieder blitzt Humor hervor, mal feinsinnig, mal zum lauthals Lachen. Abermals wird die Geschichte durch die kleinen Zeichnungen zusätzlich abgerundet.

Hams Reise zur Insel der Sonne, von der noch niemand wiederkehrte, ist voller warmherziger, berührender, amüsanter und skurriler Begebenheiten.

Einfühlsam beschreibt Vanessa Walder unter anderem, wie Ham es nicht verstehen kann, weshalb Papa Kip nicht bei seiner Familie geblieben ist (S.27 „Ich finde, wenn man Welpen hat, dann hat man auf der Insel der Sonne überhaupt nichts verloren.“). Ein schwieriges Thema und ein Gedanke, der heutzutage leider sicher viele Kinder beschäftigt.

Auch wenn erwachsenen Lesern schnell klar sein dürfte, was mit der Insel der Sonne gemeint ist, so klingt doch die Beschreibung schön. Eher nach Urlaub und Seele baumeln lassen und in keiner Weise beängstigend. So macht sich auch Ham eher neugierig auf den Weg. Flöckchen, der gerade vor einer Neuigkeit, die ihn belastet, flüchten will begleitet ihn; Grazia und Tupfer schließen sich an.

Neben einigen alten Bekannten, treffen die vier auch auf viele neue Gesichter. Die Hessisch sprechenden Wisente waren einfach grandios, Cyrano würde mich über kurz oder lang in den Wahnsinn treiben und die fürchterliche Bestie war… nun ja, anders als erwartet.

Dass einige Male der Bogen zu Hams bisherigen Abenteuern geschlagen wurde, hat mir gut gefallen. Dies geschah stets in einer Art und Weise, der denjenigen Lesern, die die Bände nicht kennen ein paar nützliche Informationen gibt, den anderen jedoch nicht das Gefühl vermittelt, eine Zusammenfassung des bereits Bekannten lesen zu müssen.

Es gibt so vieles, was ich hier gerne erzählen würde, doch das würde wohl den Rahmen sprengen. Hams letztes Abenteuer bringt ein schönes, etwas trauriges Ende, das aber trotzdem Mut macht. Für viele Tiere beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der sicher noch einige Überraschungen, schwierige und schöne Momente für sie bereithalten wird.

Alle können nun wieder nach vorne sehen und voller Zuversicht, wenn vielleicht auch mit ein bisschen Wehmut, neue Dinge wagen. Das ist ein sehr schöner Gedanke.

Mein Fazit: Leider sind wir nun am Ende der Trilogie um „Das wilde Määäh“. Es hat große Freude gemacht, Hams letztes Abenteuer miterleben zu dürfen. Genau wie die anderen Teile hat mich diese warmherzige und liebevolle Geschichte wieder ganz in ihren Bann geschlagen und ich werde die Bücher sicher noch viele Male in die Hand nehmen. Vielen Dank an die Autorin für diese wundervollen Geschichten.

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