- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 27.04.2016
- Verlag : FISCHER Scherz
- ISBN: 9783651022355
- Flexibler Einband 432 Seiten
- Genre: Krimi
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„Schwindelfrei ist nur der
Tod“ ist bereits der 8. Teil um Kommissar Jennerwein und sein Team. Und genau
wie die Vorgängerbände hab ich auch diesen an nur 2 Tagen verschlungen (leider
muss man zwischendurch ja doch mal irgendwann schlafen oder arbeiten).
Worum geht es: Jörg Maurer
verwebt hier geschickt mehrere Handlungsstränge. Da ist zum einen ein 1971
stattfindender Bankraub, der aus den verschiedenen Perspektiven aller
Beteiligten und diverser Beobachter erzählt wird, und zum anderen bekommt Jennerwein
ungebeten Besuch von einem Unbekannten. Letzteres lenkt ihn so ab, dass er sich
nicht auf den aktuellen Fall konzentrieren kann - ein Heißluftballon samt
seiner Fahrgäste verschwindet mitten am Tag über dem Werdenfelser Land! Letztlich
bemüht er sogar die Graseggers (meine heimlichen Stars, ohne die ist es für
mich kein echter Jennerwein ;-)), ihm bei seinem Problem zu helfen und die
Kommissarin Nicol Schwattke ergreift ihre Chance, sich im Team zu profilieren.
Generell fand ich in diesem Buch das Zusammenspiel der verschieden (nun fast
„kopflosen“) Ermittler am interessantesten.
Die Handlung ist extrem fesselnd,
aber anders als in den vorangegangenen Büchern aufgebaut. Da sich Jennerwein
nicht so richtig auf den Fall konzentrieren kann, steigt auch die Spannungskurve
langsamer und erreicht erst gegen Ende ihren Höhepunkt. Trotzdem ist die
Handlung sehr dicht und man rätselt die ganze Zeit, inwieweit der Banküberfall
vor 45 Jahren etwas mit dem jetzigen Fall zu tun haben könnte – sehr gut
gelöst!
Ein kleines Manko sind die
Handlungsstränge, die am Ende nicht aufgelöst werden. Sie verführen mich
natürlich zu der Mutmaßung, ob sie wohl im nächsten Teil fortgeführt werden
oder ob Jörg Maurer das bewusst so gemacht hat, weil es nichts mit der Person
von Jennerwein zu tun hatte - denn in diesem Buch war seine Geschichte
eindeutig im Vordergrund und der Kriminalfall bildete nur den (sehr spannenden)
Rahmen. Und seine Krankheit, die Bewegungsblindheit, wird dieses Mal nicht thematisiert.
Ist er etwa geheilt?!
Auch andere Details des
Buches wird man wohl nur verstehen, wenn man die Reihe bereits kennt. So ist
die Polizeipsychologin Maria dieses Mal eifersüchtig, die Graseggers scheinen
wieder nur zu essen und Swoboda erprobt neue Verkleidungen und Tricks - und der
Bühnenoberboden aus dem allerersten Teil der Reihe spielt eine tragende Rolle
... Für mich als Serien-Leser-Junkie runden solche Kleinigkeiten das
Lesevergnügen ab.
Mein Fazit: Spannend, lustig,
herrlich skurrile Protagonisten, viel Lokalkolorit und tolle
Landschaftsbeschreibungen – von mir gibt es die volle Punktzahl und ich warte
gespannt auf die Fortsetzung!
Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
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