Mittwoch, 11. Mai 2016

Schwindelfrei ist nur der Tod







  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 27.04.2016
  • Verlag : FISCHER Scherz
  • ISBN: 9783651022355
  • Flexibler Einband 432 Seiten
  • Genre: Krimi

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„Schwindelfrei ist nur der Tod“ ist bereits der 8. Teil um Kommissar Jennerwein und sein Team. Und genau wie die Vorgängerbände hab ich auch diesen an nur 2 Tagen verschlungen (leider muss man zwischendurch ja doch mal irgendwann schlafen oder arbeiten).

Worum geht es: Jörg Maurer verwebt hier geschickt mehrere Handlungsstränge. Da ist zum einen ein 1971 stattfindender Bankraub, der aus den verschiedenen Perspektiven aller Beteiligten und diverser Beobachter erzählt wird, und zum anderen bekommt Jennerwein ungebeten Besuch von einem Unbekannten. Letzteres lenkt ihn so ab, dass er sich nicht auf den aktuellen Fall konzentrieren kann - ein Heißluftballon samt seiner Fahrgäste verschwindet mitten am Tag über dem Werdenfelser Land! Letztlich bemüht er sogar die Graseggers (meine heimlichen Stars, ohne die ist es für mich kein echter Jennerwein ;-)), ihm bei seinem Problem zu helfen und die Kommissarin Nicol Schwattke ergreift ihre Chance, sich im Team zu profilieren. Generell fand ich in diesem Buch das Zusammenspiel der verschieden (nun fast „kopflosen“) Ermittler am interessantesten.

Die Handlung ist extrem fesselnd, aber anders als in den vorangegangenen Büchern aufgebaut. Da sich Jennerwein nicht so richtig auf den Fall konzentrieren kann, steigt auch die Spannungskurve langsamer und erreicht erst gegen Ende ihren Höhepunkt. Trotzdem ist die Handlung sehr dicht und man rätselt die ganze Zeit, inwieweit der Banküberfall vor 45 Jahren etwas mit dem jetzigen Fall zu tun haben könnte – sehr gut gelöst!
Ein kleines Manko sind die Handlungsstränge, die am Ende nicht aufgelöst werden. Sie verführen mich natürlich zu der Mutmaßung, ob sie wohl im nächsten Teil fortgeführt werden oder ob Jörg Maurer das bewusst so gemacht hat, weil es nichts mit der Person von Jennerwein zu tun hatte - denn in diesem Buch war seine Geschichte eindeutig im Vordergrund und der Kriminalfall bildete nur den (sehr spannenden) Rahmen. Und seine Krankheit, die Bewegungsblindheit, wird dieses Mal nicht thematisiert. Ist er etwa geheilt?!

Auch andere Details des Buches wird man wohl nur verstehen, wenn man die Reihe bereits kennt. So ist die Polizeipsychologin Maria dieses Mal eifersüchtig, die Graseggers scheinen wieder nur zu essen und Swoboda erprobt neue Verkleidungen und Tricks - und der Bühnenoberboden aus dem allerersten Teil der Reihe spielt eine tragende Rolle ... Für mich als Serien-Leser-Junkie runden solche Kleinigkeiten das Lesevergnügen ab.

Mein Fazit: Spannend, lustig, herrlich skurrile Protagonisten, viel Lokalkolorit und tolle Landschaftsbeschreibungen – von mir gibt es die volle Punktzahl und ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

 Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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