- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.03.2016
- Verlag : Emons Verlag
- ISBN: 9783954517961
- Flexibler Einband 256 Seiten
- Genre: Krimi
Andrina Kaufmann ist
Verlagsmitarbeiterin und soll in der Alten Kantonsschule ein Anthologieprojekt
begleiten. Beim ihrem ersten Treffen mit dem Lehrer, welcher das Projekt
begleiten soll, fällt dieser tot um - vergiftet. Und dieser Tote wird nicht der
Einzige bleiben, weitere folgen ... und alle scheinen irgendwie mit der Schule
in Zusammenhang zu stehen.
Andrinas Verlobter Marco Feller,
Leiter der Kripo im Argau, kann aufgrund eines Unfalls dieses Mal nicht selber
ermitteln und seine Kollegin Susanna bittet Andrina um Hilfe, schließlich kann
diese sich unauffällig in der Schule umsehen und umhören.
„Schatten über dem Aargau“ ist
schon der vierte Teil der Reihe um Andrina Kaufmann und Marco Feller. Ich kenne
die Vorgängerbände nicht, konnte der Handlung aber auch so gut folgen. Über
geschickte Rückblenden erfährt man mehr über die Vorgeschichte der Beiden, aber
immer nur so viel, dass man sich überlegt, die Bände vielleicht doch noch zu
lesen.
Das Buch geht rasant und spannend los. Bereits auf den ersten Seiten
gibt es gleich 2 Tote und der gesamte Rest der Protagonisten ist irgendwie verdächtig
– von der Putzfrau über die Sekretärin in der Schule bis zu Feller selbst hätte
ich mir im Laufe der Handlung jeden als Täter vorstellen können, weil alle
irgendwie involviert scheinen. Nur zum Motiv hatte ich leider überhaupt keine
Idee. Die Handlung gipfelte dann in einem Showdown in James-Bond-Manier, war mir aber etwas zu überstürzt. Hier wurden zu viele Zufälle auf
einmal bemüht und einiges war mir einfach zu weit hergeholt. So wurde mir zum
Beispiel bis zum Ende des Buches nicht schlüssig genug erklärt, warum sich die
Kripo-Beamtin Susanna mit Andrina ausgerechnet eine umstrittene Zivilistin als
Hilfe ins Boot holt, ganz zu schweigen von der Gefahr, der sie diese damit
aussetzt.
Gerade das Zwischenmenschliche, welches mir zu Beginn des Buches so
gefallen hatte, lies im weiteren Verlauf der Handlung zu wünschen übrig.
Fellers Untergebene entwickeln sich zu echten A***löchern und man lässt es
ihnen lange Zeit einfach durchgehen. Auch das Verhalten von Andrinas Kollegen
im Verlag war mir zum Teil zu unmotiviert – klar, ein Buch kann auch lose Enden
zurück lassen, aber hier waren es mir einfach zu viele.
Generell hätte das Buch für mich mehr „menscheln“
können. Die Protagonisten bleiben mir zu kalt, fremd, reserviert und
distanziert. Ich konnte nicht wirklich mit ihnen mitfühlen. Schade.
Alles in allem ein solider Krimi,
der für mich aber einige Schwächen im zwischenmenschlichen Bereich hatte und
ein zu konstruiertes Ende. 3 Sterne.
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