Dienstag, 3. Mai 2016

Schatten über dem Aargau







  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.03.2016
  • Verlag : Emons Verlag
  • ISBN: 9783954517961
  • Flexibler Einband 256 Seiten
  • Genre: Krimi






Andrina Kaufmann ist Verlagsmitarbeiterin und soll in der Alten Kantonsschule ein Anthologieprojekt begleiten. Beim ihrem ersten Treffen mit dem Lehrer, welcher das Projekt begleiten soll, fällt dieser tot um - vergiftet. Und dieser Tote wird nicht der Einzige bleiben, weitere folgen ... und alle scheinen irgendwie mit der Schule in Zusammenhang zu stehen.
Andrinas Verlobter Marco Feller, Leiter der Kripo im Argau, kann aufgrund eines Unfalls dieses Mal nicht selber ermitteln und seine Kollegin Susanna bittet Andrina um Hilfe, schließlich kann diese sich unauffällig in der Schule umsehen und umhören.

„Schatten über dem Aargau“ ist schon der vierte Teil der Reihe um Andrina Kaufmann und Marco Feller. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, konnte der Handlung aber auch so gut folgen. Über geschickte Rückblenden erfährt man mehr über die Vorgeschichte der Beiden, aber immer nur so viel, dass man sich überlegt, die Bände vielleicht doch noch zu lesen.

Das Buch geht rasant und spannend los. Bereits auf den ersten Seiten gibt es gleich 2 Tote und der gesamte Rest der Protagonisten ist irgendwie verdächtig – von der Putzfrau über die Sekretärin in der Schule bis zu Feller selbst hätte ich mir im Laufe der Handlung jeden als Täter vorstellen können, weil alle irgendwie involviert scheinen. Nur zum Motiv hatte ich leider überhaupt keine Idee. Die Handlung gipfelte dann in einem Showdown in James-Bond-Manier, war mir aber etwas zu überstürzt. Hier wurden zu viele Zufälle auf einmal bemüht und einiges war mir einfach zu weit hergeholt. So wurde mir zum Beispiel bis zum Ende des Buches nicht schlüssig genug erklärt, warum sich die Kripo-Beamtin Susanna mit Andrina ausgerechnet eine umstrittene Zivilistin als Hilfe ins Boot holt, ganz zu schweigen von der Gefahr, der sie diese damit aussetzt.

Gerade das Zwischenmenschliche, welches mir zu Beginn des Buches so gefallen hatte, lies im weiteren Verlauf der Handlung zu wünschen übrig. Fellers Untergebene entwickeln sich zu echten A***löchern und man lässt es ihnen lange Zeit einfach durchgehen. Auch das Verhalten von Andrinas Kollegen im Verlag war mir zum Teil zu unmotiviert – klar, ein Buch kann auch lose Enden zurück lassen, aber hier waren es mir einfach zu viele.
Generell hätte das Buch für mich mehr „menscheln“ können. Die Protagonisten bleiben mir zu kalt, fremd, reserviert und distanziert. Ich konnte nicht wirklich mit ihnen mitfühlen. Schade.

Alles in allem ein solider Krimi, der für mich aber einige Schwächen im zwischenmenschlichen Bereich hatte und ein zu konstruiertes Ende. 3 Sterne.

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