Gut trotz einiger Längen
von Kate Morton
Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Diana Verlag
ISBN-13: 9783453291379
Genre: Roman
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Im Sommer 1933 erwartet vor allem die sechzehnjährige Alice
Edevane mit Spannung und voller Sehnsucht das Mitsommerfest. Doch alle Freude
über das Fest ist jäh vergessen, als ein schreckliches Ereignis die Familie
erschüttert. Der elf Monate alte Theo ist spurlos verschwunden.
Auch siebzig Jahre später sind die damaligen Ereignisse noch
längst nicht bei allen vergessen. Als die Polizisten Sadie eine Zwangspause bei
ihrem Großvater in Cornwall verbringt, stößt sie auf den Landsitz der Familie
Edevane, der seit Jahrzehnten leer steht. Alles sieht so aus, als würde die Familie
jeden Augenblick zurückkommen – würde das Haus nicht langsam verfallen und wäre
da nicht die zentimeterdicke Staubschicht. Sadie beginnt Fragen zu stellen und
erforscht langsam das dunkle Geheimnis, dass so lange verborgen lag. Sie stößt
auf eine tiefe Schuld und eine Liebe, die nicht sein durfte...
Kate Morton nimmt den Leser mit auf eine spannende und
dramatische Spurensuche um das dunkle Familiengeheimnis der Edevanes zu lüften.
Auf zwei verschiedenen Zeitebenen erfährt der Leser immer mehr über die
damaligen Ereignisse und wird mitten hineingezogen in die Geschichte.
Die Perspektive aus der erzählt wird wechselt immer wieder,
doch ich fand es nicht schwer den Überblick zu behalten. Der Stil ist sehr
bildhaft und manches Mal auch sehr ausschweifend. Jedoch plätscherte die Geschichte
gerade anfangs erstmal vor sich hin, so dass ich eine ganze Weile gebraucht
habe, um mich wirklich in die Geschichte einzufinden. Daher war das erste
Drittel des Romans etwas mühselig, aber dann wurde ich doch noch wie gewohnt
vom Stil und der Erzählung gefesselt. Gestört haben mich teilweise auch die
Wiederholungen, wenn sowohl in der Gegenwart als auch der Vergangenheit
letztlich die gleichen Erkenntnisse brachten.
Die Auflösung am Ende war für mich sehr unerwartet, jedoch
stimmig und logisch. Geschickt hat Kate Morton unterwegs falsche Fährten gelegt
in die nicht nur Sadie, sondern auch ich immer wieder hineingetappt bin.
Die Charaktere sind authentisch und aus dem Leben gegriffen
und ich hatte keinerlei Probleme, sie mir vorzustellen. Sie werden
facettenreich geschildert, haben Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. So
unterschiedlich sie auch sind, mich hat es fasziniert, wie die Autorin es
geschafft hat, dass ich sowohl mit Alice als auch mit Sadie letztlich wunderbar
mitfiebern konnte.
Mein Fazit: Kate Morton hat ein spannendes Familiengeheimnis
gewoben, dass vor allem durch seine Charaktere überzeugen konnte. Der Stil war
mir teils zu ausschweifend, so dass es einige Längen gab und ich ungewöhnlich lange
gebraucht habe, das Buch zu lesen. Dennoch hat es mir letztlich gefallen und
Fans von Geschichten über dunkle Familiengeheimnisse werden es sicher ebenso mögen.
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