Samstag, 13. August 2016
Interview mit Michael Beisteiner
Lieber Michael Beisteiner, würdest Du Dich unseren Lesern bitte kurz vorstellen?
Chapeau … Michael!
Welches Buch war Dein Erstlingswerk?
Ein Gedichtband mit dem Titel „Das Leben, der Tod, ein Tanz“. Der erschien als ich 18 oder 19 war – wahrscheinlich daher der auffallend weise Titel.
Wie viele Bücher hast Du bisher veröffentlicht?
Vier.
In welchen Genres schreibst Du überwiegend?
Belletristik, Kinderbuch, Lyrik.
Und natürlich gleich die Standardfragen:
Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
Die Worte sind zu mir gekommen: Eines Nachts, da war ich 16, konnte ich nicht und nicht einschlafen. Worte durchdrangen mich … schließlich stand ich auf und notierte mein erstes Gedicht. Die Faszination für Sprache, sie ist so allgegenwärtig und dabei doch so unscheinbar, hat mich seither nicht mehr losgelassen.
Woher nimmst Du die Ideen für das Buch/die Bücher?
Von überall her. Jeder Augenblick bietet uns Unmengen an Ideen, in uns … um uns, wir müssen nur beobachten, zuhören, zugreifen.
Wie lange brauchst Du für ein Buch?
Drei Jahre ungefähr. Ich lasse mir dafür viel Zeit.
Wer bekommt die Bücher zuerst zu lesen?
Mein Sohn, meine Frau, je nach der Thematik.
An welchem Projekt/Buch arbeitest Du aktuell?
An einem Roman, der von einem Urlaubsreifen handelt. Er wird rastlos unterwegs sein und recht eigenartige Erlebnisse sammeln. Wie immer arbeite ich hart an der Verwischung, bzw. der Demontage, von Grenzen zwischen Phantasie und Realität. Aus meiner Sicht liegt in diesem Bereich unserer menschlichen Wahrnehmung eine irrtümliche Dichotomie vor. Diese beiden vermeintlichen Pole sollte man vielleicht voneinander unterscheiden können, aber niemals trennen.
Was machst Du, wenn Du nicht gerade ein Buch schreibst? (Beruf und/oder Hobbies?)
Spazierengehen – manchmal auch zu und von Konzerten wieder nach Hause. Zeit mit meiner Familie verbringen. Auch mal nichts. In letzter Zeit beginne ich mich mehr und mehr für den Motorsport zu interessieren, mal sehen, ob und was daraus wird.
Hast Du eine Sammelleidenschaft? Wenn ja, welche?
Eher versuche ich Dinge loszuwerden. Ausgenommen Bücher.
Treibst du Sport?
Stiegensteigen. Meines Wissens habe ich das mit Helge Schneider gemeinsam. Darf ich ihn nun meinen Sportsfreund nennen?
Hast Du eigene Tiere? Wenn ja, welche?
Ja, einen Vogel. Einen kleinen, blauen. Und auch einen Hund, einen Boxer. Natürlich auch die üblichen Haustiere: Spinnen, Ameisen, Fliegen und so.
Was würdest Du machen, wenn Du 1 Mio. € auf dem Konto hättest? Würdest Du Dein Leben ändern?
Das Geld würde zunächst auf meinem Konto sein. Von einer sicheren Distanz aus würde ich es eine Zeit lang kritisch, fast misstrauisch betrachten. Was dann alles passieren würde, weiß ich nicht. Reisen! Vielleicht jetzt der Motorsport? Bestimmt würde ich einen Teil davon an bedürftige Menschen weitergeben, mit ihnen teilen. Sonst wäre ich ein echter Rohling.
Wie würden Dich Deine Freunde beschreiben?
Loyal, kritisch, hilfsbereit, unternehmungslustig, anstrengend, hin und wieder sogar liebenswert.
Wie würden Dich Deine Feinde beschreiben?
Meine wahren Feinde strafen mich mit Ignoranz. Dummerweise weiß auch ich nicht, wer sie sind. Vielleicht lesen sie dieses Interview ja.
Trinkst Du lieber Kaffee oder Tee?
I am an italian man in NY …
Hast Du einen Lieblingsort und verrätst Du ihn uns auch?
Den Wald, immer und überall. Und Sithonia, Chalkidiki. Einer meiner Träume ist es, dort ein Haus zu haben.
Da wir ein Buchblog sind, interessieren uns natürlich auch Deine Lesegewohnheiten!
Erinnerst Du Dich an Dein erstes selbst gelesenes Buch? Wenn ja, welches Buch war es?
Pu der Bär. Da war ich schon zehn oder elf. Ein wirklich weises Buch. Lesen Sie es!
Welches Buch hast Du als letztes gelesen und welches Buch liest Du aktuell?
Der lange Weg zur Freiheit, Nelson Mandela. Und aktuell: Alles hat kein Ende, von Georg Kreisler. Nebenher lese ich nun zum dritten Mal Also sprach Zarathustra von Friedrich Nietzsche.
Welches Buch hat Dich bisher am meisten beeindruckt oder beeinflusst und warum?
Don Quijote von der Mancha, Cervantes. Ich liebe das Lachen, vor allem, wenn es bis in die Tiefe unserer Seele reicht, wenn uns während des Lachens vielleicht auch blitzartig Ernstes oder gar Trauriges streift – und wir für Momente begreifen –, auch darüber soll jetzt gelacht werden.
Verrätst Du uns Dein Lebensmotto?
Kopf hoch!
Und zum Abschluss:
Welche Frage wolltest Du schon immer mal gestellt bekommen?
Wer bist du? Von einer wildfremden, äußerst interessanten Person. Darf ich dich auf einen Kaffee einladen? Von Franz Kafka vielleicht. Hast du die Welt verändert? Wirst du mich immer lieben? Wie haben Sie es geschafft den Welthunger zu besiegen?
Gibt es eine Figur aus Deinen Büchern, mit der Du Dich liebend gerne mal auf einen Kaffee zusammensetzen würdest?
Ja, mit Krux Kreisel. Der trinkt aber lieber Orangensaft. Mit ihm würde ich mich gerne öfter unterhalten – einfach, weil ich so gerne zum Staunen gebracht werde. Und der kann das!
Tine hat Michael übrigens durch die Leserunde zum Buch Die kreisrunde Reise des Ika Wendou kennengelernt. Mehr über ihn erfahrt ihr auch auf seiner Facebookseite oder Tumblr.
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