Sherlock und Watson in übernatürlichem Gewand
von William Ritter
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: cbt
ISBN-13: 9783570310885
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren Genre: Jugendbuch
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Jackaby ist in vielerlei Hinsicht speziell. Seine detektivischen Fähigkeiten sind überragend, seine Auffassungsgabe und Logik bemerkenswert, seine sozialen Kompetenzen eher nicht vorhanden. Obendrein hat er ein feines Gespür für das Übersinnliche und die Fähigkeit auch Mythen- und Sagengestalten sehen zu können.
Abigail Rook hingegen ist einfach nur auf der Suche nach
einem Job. An das Übernatürliche glaubt sie nicht wirklich, aber Jackaby sucht
eine Assistenz und mit ihrem Gespür für wichtige, alltägliche Dinge ergänzt sie
Jackabys Fähigkeiten perfekt.
Gleich ihr erster Arbeitstag stürzt Abigail in einen
spannenden Fall und sie muss rasch lernen sich in der Welt ihres neuen
Arbeitgebers zurecht zu finden. Vor allem auch Jackabys Haus stellt sie dabei
vor eine große Herausforderung…
William Ritter bringt mit seinem Jugendbuch „Jackaby“ eine
neue Variante von Sherlock & Watson. In seinem Fall nennen sie sich zwar
Jackaby und Abigail, doch die Parallelen sind nicht zu übersehen. Dennoch ist
es nicht einfach eine weitere Adaption, sondern durchaus ein eigenständiges
Werk, das Spaß macht und mit vielen tollen Ideen aufwarten kann. So ist der
Einbezug des Übernatürlichen nur ein Aspekt, der diesen Roman lesenswert macht.
Das Werk sprüht vor Humor und Wortwitz und Jackabys
sarkastische Ader hat mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Sowohl Jackaby
als auch Abigail sind wunderbar schlagfertig und es macht Spaß in ihre Welt
einzutauchen und sie bei ihren Ermittlungen, den Schwierigkeiten mit der Polizei
und bei ihrem gegenseitigen Kennenlernen zu begleiten. Trotz vieler amüsanter
Momente, ist die Geschichte spannend, teilweise düster und lässt sich durchweg
flüssig lesen.
Die Charaktere konnte ich mir größtenteils gut vorstellen,
allen voran natürlich Jackaby, der ebenso wie sein Vorbild Sherlock ein wenig
in seiner eigenen Welt lebt und eher rational als emotional ist. Auch Douglas
und Jenny hatte ich direkt vor Augen, obwohl sie nur eine Nebenrolle spielen.
Ausgerechnet Abigail bleibt für mich in manchen Passagen etwas blass. Bei ihr
hätte ich mir eine genauere Ausarbeitung des Charakters gewünscht. Doch da ich
auf ein baldiges Wiedersehen mit ihr und Jackaby hoffe, gibt es vielleicht dann
mehr Raum für sie. Zumindest würde es mich sehr freuen.
Mein Fazit: William Ritters Version von Sherlock und Watson
in neuem, übernatürlichem Gewand ist ein gelungenes Jugendbuch, dass mich vor
allem mit seinem Wortwitz und den schlagfertigen Dialogen überzeugen konnte.
Trotz kleinerer Schwächen in der Geschichte freue ich mich sehr auf den
nächsten Teil und hoffe, dass uns der Autor nicht zu lange warten lässt.
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