Spannend und amüsant
von Jules VitracTaschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (26. August 2016)
ISBN-13: 9783499272271
Genre: Krimi
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Gestern noch wurde um die allgemein geschätzte Madeleine
Béranger getrauert, bereits einen Tag später ist sie bei vielen zumindest
vorerst aus den Köpfen verschwunden, denn auf dem Marktplatz im normalerweise
so beschaulichen Eguisheim wurde ein Sauerkrautfass gefunden. Und mitten im
Fass steckt eine Leiche.
Die örtliche Polizei ist schnell vor Ort und auch die Kripo
lässt nicht lange auf sich warten. Während letztere sich an die Arbeit macht,
versuchen die Einheimischen den Schock zu verdauen. Kurz darauf wird jedoch
eine zweite Leiche in der Bäckertaufe vor dem Heimatmuseum entdeckt und
schreckt erneut alle auf. Kannten sich die Opfer? Und wer ist der Täter? Sind
noch mehr Menschen in Gefahr?
Und tatsächlich, es geschieht ein weiterer Mord…
Der Autor Jules Vitrac nimmt uns mit in das elsässische
Eguisheim, in dem die Bewohner normalerweise in Ruhe ihrem Tagwerk nachgehen
und nichts wirklich Aufregendes passiert. Anschaulich werden der Ort und einige
seiner Bewohner beschrieben, so dass ich mich binnen kürzester Zeit heimisch
gefühlt habe. Trotzdem bin ich nicht sicher, ob ich ein Restaurant mit dem
Namen La Grenouille Grasse – Der fette Frosch – sonderlich einladend finde.
Aber die Eguisheimer lieben dieses Restaurant und den ganzen Krimi hindurch ist
es immer mal wieder ein Treffpunkt, in dem viele Elsässische Spezialitäten
gegessen aber auch Neuigkeiten ausgetauscht werden, ebenso wie im Café am
Marktplatz.
Durch den tollen Schreibstil bin ich beinahe durch den Krimi
geflogen. Es wird Spannung aufgebaut, insbesondere nach dem Fund der zweiten
Leiche, doch immer wieder musste ich auch sehr schmunzeln. Die Chefin der
Dorfpolizei, Céleste Kreydenweiss, und ihr Brigadier Luc Bato sind ein tolles
Team und ich durfte mich regelmäßig über ihre herrlichen Dialoge freuen. Auch
in das Privatleben der beiden gewährt uns der Autor einige Einblicke, doch
stets so wohldosiert, dass sie nicht zu viel Raum beanspruchen und der Fall
beziehungsweise die Spannung darunter leidet. Neben Luc und Céleste sind mir
besonders der Bürgermeister, von vielen einfach Dédé genannt, und auch Louis
Balzac, der verkannte und oft betrunkene Schriftsteller, der sein Geld als
Müllmann verdient, ans Herz gewachsen.
Die Auflösung des Falls ist stimmig, auch wenn ich mir im
Laufe des Buches ein paar Hinweise auf den Täter gewünscht hätte. Zwar taucht
er nicht wie der große Unbekannte erst am Ende des Buches auf, doch ein wenig
fiel er dennoch aus heiterem Himmel. Dies aber auch der einzige wirkliche
Kritikpunkt, den ich habe.
Mein Fazit: Mit Kreydenweiss und Bato hat Jules Vitrac ein
tolles Ermittlerduo geschaffen und ich habe mit Spaß und Spannung verfolgt, wie
die beiden diversen Spuren nachgehen, sich mit dem hochnäsigen Capitaine der
Kripo herumärgern und versuchen ihr Städtchen zu beschützen und die Wahrheit
ans Licht zu bringen. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimiliebhaber. Ich
jedenfalls hoffe, dass ich bald mehr von den beiden lesen darf.
Vielen Dank
an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplares.
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