- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.10.2016
- Verlag : Heyne
- ISBN: 9783453359062
- Flexibler Einband 368 Seiten
- Genre: Roman
Ein Buch für alle Sinne
„Novemberschokolade“ ist ein
richtiges Wohlfühlbuch, wunderbar leicht zu lesen hat es trotzdem Tiefgang. Wie
ein zartschmelzender Trüffel mit einer überraschenden Chilifüllung. Man darf
nur keine Schokolade in der Nähe haben, die überlebt nicht! Ich konnte Leas Kreationen
förmlich riechen und schmecken – ein Buch für alle Sinne.
Leas Leben läuft nicht rund. Ihre
Chocolaterie bringt zu wenig ein, obwohl die selbstgemachten Pralinen,
Schokoladen und Trüffel jede Sünde und ihren Preis wert sind. Als ihre Vermieterin
ihr kündigt, lebt sie heimlich im Lagerraum und hofft auf das Weihnachtsgeschäft.
Ihre Rettung wäre der Gewinn des Wettbewerbes für die Schwanenpraline. Dabei
entdeckt sie ihre vor Jahren verschwundene Mutter. Die ist ausgerechnet mit
Sebastién liiert, einem Star-Chocolatier (und der größte Konkurrent von Leas
verstorbenem Vater).
Dann ist da noch Alessandro, dessen
Duft Lea fasziniert – der erste Kuss ist auf jeden Fall sehr verheißungsvoll ...
Die Geschichte ist voller
Geheimnisse, welche nach und nach aufgedeckt werden. Wie starb Leas Vater
damals wirklich? Warum verschwand ihre Mutter einfach und was hat die
geheimnisvolle Manon damit zu tun? Die Spannung zieht sich durch das gesamte
Buch, man mag es kaum aus der Hand legen (höchstens, um nach dem nächsten Stück
Schokolade zu greifen).
Auch die Protagonisten sind nicht
straight, sie haben mehr oder weniger liebenswerte Ecken und Kanten. Lea ist
eine charmante Chocolatier mit zu wenig Geschäftssinn. Statt ihre beiden
Angestellten einzuweihen, verheimlicht sie die Situation so lange wie möglich
und macht es dadurch nur noch schlimmer. Bei Alessandro ist man sich nie
sicher, ob seine Gefühle echt sind oder er eine ganz andere Motivation hat. Leas
Mutter erscheint sehr zwiespältig, im ersten Moment eiskalt und berechnend, im
nächsten extrem warmherzig. So als wüsste sie selbst nicht, wie sie sich geben
soll. Ich weiß auch nach Abschluss des Buches nicht, ob ich sie hassen oder
Mitleid haben soll. Aber am meisten überrascht hat mich Sebastién, der privat
so ganz anders ist als im Geschäft ...
Obwohl mir die unerwarteten
Wendungen in der Handlung sehr gut gefallen haben, konnte mich das Ende nicht
ganz zufrieden stellen. Mir fehlen ein paar Details, so hätte ich z.B. gern
mehr über die Beweggründe der Protagonisten erfahren.
„Novemberschokolade“ bekommt von
mir verdiente 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Schokoholics und Fans
tiefgründiger Romane!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen