Mittwoch, 9. November 2016

Keine Ahnung, wo wir hier gerade sind - Mit dem Fernbus unterwegs

Nicht mein Fall


von Sina Pousset 


Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
ISBN-13: 9783442159079
Genre: Sachbuch

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Bus oder Bahn? Seitdem immer mehr Fernbusse auf unseren Straßen unterwegs sind, stellt sich diese Frage für Reisende, die nicht mit dem eigenen Auto fahren können oder wollen, immer öfter. Während vielen bei der Bahn meist direkt die unzähligen Verspätungen einfallen, so hat auch der Bus seine ganz eigenen Tücken. Angefangen bei den Mitreisenden, der Toilette, dem Busfahrer bis hin zur Planung der Reise.

Die Autorin Sina Pousset kann selbst ein Liedchen davon singen, denn auch sie entscheidet sich oft für den Bus. In ihrem Buch erzählt sie von ihren Erfahrungen, gibt Anekdoten zum Besten und dazu auch eine Vielzahl an Tipps, die dem Fernbusreisenden womöglich helfen können, sicher und halbwegs entspannt von A nach B zu kommen.

Nach der Beschreibung des Buches habe ich eine amüsante und kurzweilige Lektüre erwartet, die mich bestens unterhält und die vielleicht mit auf meine nächste Fahrt kommt. Leider muss ich sagen, dass ich mich eher durch das Buch gequält habe. Sicher, bei manchen Schilderungen musste ich schon schmunzeln oder konnte bestätigend mit dem Kopf nicken. Doch insgesamt wirkte das Buch auf mich überzogen und vor allem krampfhaft darum bemüht, witzig zu sein.

Zudem habe ich mich gefragt, weshalb die Autorin ihre eigenen Ratschläge nicht zu beherzigen scheint. So sollte man doch spätestens nach der zweiten Fahrt gelernt haben, dass es keine gute Idee ist, sich auf ein funktionierendes WLAN im Bus oder am Busbahnhof zu verlassen. Dennoch scheint sie offenbar immer wieder für wichtige Fragen - wie zum Beispiel die nach der richtigen Haltestelle oder dem richtigen Bus – genau darauf zurückzugreifen, nur um festzustellen, dass es meist hakt.

Die Beschreibungen ihrer Mitreisenden haben mich teils durchaus amüsiert und an eigene Begegnungen erinnert, wie zum Beispiel an die Teilnehmerinnen eines Junggesellinnenabschieds, die beinahe nichts unversucht ließen, die Singles unter ihnen mit den übrigen Fahrgästen zu verkuppeln. Dennoch wurden mir auch hier zu viele Klischees bedient, die sich generell durch das gesamte Buch zogen.

Interessanterweise gab es trotz aller Kritik auch immer wieder Passagen, deren Schreibstil mir gut gefallen hat. Daher empfinde ich es als besonders schade, dass mich das Buch als Ganzes nicht überzeugen konnte. Ich vermute einige ausgewählte kürzere Texte hätten mir weitaus besser gefallen.

Mein Fazit: Für mich war das Buch leider zu bemüht und zu klischeehaft. Die erhoffte humorvolle und spritzige Lektüre konnte ich über weite Strecken leider nicht finden. Daher nur 2 von 5 Sternen.

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