Nicht mein Fall
von Sina Pousset
Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
ISBN-13: 9783442159079
Genre: Sachbuch
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Bus oder Bahn? Seitdem immer mehr Fernbusse auf unseren
Straßen unterwegs sind, stellt sich diese Frage für Reisende, die nicht mit dem
eigenen Auto fahren können oder wollen, immer öfter. Während vielen bei der
Bahn meist direkt die unzähligen Verspätungen einfallen, so hat auch der Bus
seine ganz eigenen Tücken. Angefangen bei den Mitreisenden, der Toilette, dem
Busfahrer bis hin zur Planung der Reise.
Die Autorin Sina Pousset kann selbst ein Liedchen davon singen,
denn auch sie entscheidet sich oft für den Bus. In ihrem Buch erzählt sie von
ihren Erfahrungen, gibt Anekdoten zum Besten und dazu auch eine Vielzahl an
Tipps, die dem Fernbusreisenden womöglich helfen können, sicher und halbwegs
entspannt von A nach B zu kommen.
Nach der Beschreibung des Buches habe ich eine amüsante und
kurzweilige Lektüre erwartet, die mich bestens unterhält und die vielleicht mit
auf meine nächste Fahrt kommt. Leider muss ich sagen, dass ich mich eher durch
das Buch gequält habe. Sicher, bei manchen Schilderungen musste ich schon
schmunzeln oder konnte bestätigend mit dem Kopf nicken. Doch insgesamt wirkte das
Buch auf mich überzogen und vor allem krampfhaft darum bemüht, witzig zu sein.
Zudem habe ich mich gefragt, weshalb die Autorin ihre
eigenen Ratschläge nicht zu beherzigen scheint. So sollte man doch spätestens
nach der zweiten Fahrt gelernt haben, dass es keine gute Idee ist, sich auf ein
funktionierendes WLAN im Bus oder am Busbahnhof zu verlassen. Dennoch scheint
sie offenbar immer wieder für wichtige Fragen - wie zum Beispiel die nach der
richtigen Haltestelle oder dem richtigen Bus – genau darauf zurückzugreifen,
nur um festzustellen, dass es meist hakt.
Die Beschreibungen ihrer Mitreisenden haben mich teils
durchaus amüsiert und an eigene Begegnungen erinnert, wie zum Beispiel an die
Teilnehmerinnen eines Junggesellinnenabschieds, die beinahe nichts unversucht
ließen, die Singles unter ihnen mit den übrigen Fahrgästen zu verkuppeln.
Dennoch wurden mir auch hier zu viele Klischees bedient, die sich generell
durch das gesamte Buch zogen.
Interessanterweise gab es trotz aller Kritik auch immer wieder
Passagen, deren Schreibstil mir gut gefallen hat. Daher empfinde ich es als
besonders schade, dass mich das Buch als Ganzes nicht überzeugen konnte. Ich
vermute einige ausgewählte kürzere Texte hätten mir weitaus besser gefallen.
Mein Fazit: Für mich war das Buch leider zu bemüht und zu
klischeehaft. Die erhoffte humorvolle und spritzige Lektüre konnte ich über
weite Strecken leider nicht finden. Daher nur 2 von 5 Sternen.
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