Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.2016
ISBN: B01MRLM8B2
E-Buch Text 332 Seiten
Genre: Roman
Buch kaufen
Kaffee oder
Liebe?
Christiane
Lind hat vor ein paar Tagen auf Facebook gefragt, was wir mit Guatemala verbinden.
Mein erster Gedanke war Kaffee. So lenkte sie geschickt das Augenmerk auf ihren
neuen Roman „Im Land des ewigen Frühlings“.
Mir
war nicht bewusst, dass die Ureinwohner Guatemalas die Mayas waren und eine bis
heute nicht endgültig entschlüsselte Kultur hinterlassen haben und dass (auch deutsche)
Eroberer sich beim Vertreiben und Unterwerfen der Ureinwohner und Anlegen der
Kaffeeplantagen nicht gerade mit Ruhm bekleckerten.
Der
Roman behandelt diese Themen auf eine sehr spannende, unterhaltsame und
lehrreiche Weise. Aufgrund des eng verknüpften Schicksals von 3 Frauen über 2
Zeitebenen versank ich förmlich in der Geschichte Guatemalas und des Kaffees.
1902
kehrt Magarete nach einem Jahr in Bremen endlich wieder nach Guatemala auf die
Finca ihrer Familie heim. Doch die Wiedersehensfreude wird vom drohenden
Bankrott ihres Vaters überschattet. Muss sie ihrer heimlichen Liebe Juan ade
sagen und einen reichen Kaufmann heiraten oder kann sie die Finca auch anders
retten?
Auf
der Überfahrt lernt Margarete die 16jährige Elise kennen. Sie hat bisher
wohlbehütet bei ihren Großeltern in Bremen gelebt, aber ihre Eltern sind ehrgeizige
Forscher und Elise soll endlich mit ihnen leben und reisen.
2016
forscht Isabells Großmutter Lina nach ihrer berühmten Vorfahrin Elise. Sie will
eine Biographie über die Frauenrechtlerin, die sich auch für die Rechte der
Ureinwohner einsetzte, veröffentlichen. Auf ihrem Dachboden stoßen Isabell und
Lina auf Unterlagen, die sie zu Fabian, dem Erben einer Bremer Kaffeerösterei
bringen ...
Das
Buch lebt von den starken Frauenfiguren, für welche die Autorin berühmt ist. Die
Situationen der Frauen scheinen ausweglos: Margarete soll einen ungeliebten
Mann heiraten, um die Familie zu retten und wehrt sich trotzdem dagegen. Elise
hat Heimweh nach Bremen und vor allem Angst, kennt sie die Welt doch bisher überwiegend
aus Jules-Verne-Büchern. Sie erwartet also hinter jeder Ecke mindestens ein
tödliches Seeungeheuer oder eine extrem giftige Schlange. Dabei sind der
Regenwald, die Vulkane und Banditen schon gefährlich genug. Isabell hat gerade
eine schwere Scheidung hinter sich und will eigentlich nur in Ruhe ihre Wunden
lecken, doch Lina und Fabian bringen sie ganz schön durcheinander. Im Laufe der
Geschichte wachsen Margarete, Elise und Isabell über sich hinaus und kämpfen
für ihre Wünsche und Vorstellungen.
Christiane
Lind bringt den Leser mit farbenprächtigen Beschreibungen der überbordenden
exotischen Natur dazu, Guatemala förmlich zu fühlen. Durch strategisch günstige
Zeit- und Ortswechsel, unerwartete Wendungen und diverse Geheinisse ist die
Handlung bis zum Ende extrem spannend.
„Im
Land des ewigen Frühlings“ hat mich so gefesselt, dass ich es an nur einem Tag
durchgelesen habe. Deshalb bekommt es auch meine absolute Leseempfehlung und 5
Kaffeebohnen ;-).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen