- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.06.2016
- Verlag :
- ISBN: B01H737CXK
- Taschenbuch: 428 S.
- Genre: Liebesroman
Maike
hat die schlimmste Migräne seit Jahren, weil sie ihren Frust, statt vom
Sommerinterview mit dem Ministerpräsidenten vom Sommerfest des Pfahlbaumuseums
berichten zu müssen, in ordentlich Alkohol ertränkt hat. Auf ihrer Zugfahrt
lernt sie Gregor von der Schnurkeramikergruppe und Ela (eine prollige
Rentnerin) kennen, die auch auf dem Weg zum Fest sind. Sie weiß gleich, dass
sie sie nicht mag. Trotzdem landet sie am Ende mit den beiden und dem Leiter
des Museums, Prof. Haberlang, in einem Einbaum. Dieser kentert und sie erwachen
in der Steinzeit. Natürlich gibt es sofort Kompetenzgerangel. Schließlich ist
der Professor eine Koryphäe auf dem Gebiet der Steinzeitforschung und es fällt
ihm schwer zuzugeben, dass Gregor mit seiner jahrelangen praktischer Erfahrung
eine deutlich größere Überlebenschance hat ...
Für
Maike, die bisher nie ohne ihren umfangreichen Überlebensrucksack inkl.
Notfallset und Hausapotheke unterwegs war, beginnt ein harter Kampf mit sich
selbst. Wann ist z.B. der Notfall groß genug um das Knäckebrot zu essen oder
die Schmerztabletten zu nehmen? Wer weiß, ob sie je in ihre Zeit zurückkehren
wird.
Ich
bin ein großer Fan der Erdenkinder-Saga
um Ayla und habe die Bände bestimmt schon 5, 6 mal gelesen. Bei vielen prähistorischen
Begebenheiten hatte ich das Gefühl, dass die Autorin die Bücher auch kennt. Es
gab einige Begebenheiten und Orte, wie die Lage einer Wiese oder einen Felsvorsprung,
den ich sofort wiedererkannt habe. Auch die Zubereitung von Nahrung oder das
Gerben von Fellen wird haargenau so wie bei „Ayla“ beschrieben. Das Setting und
die historischen Hintergründe passen meines Erachtens sehr gut zur Thematik.
Das
Agieren der Personen untereinander hat mir dagegen nicht immer gefallen. Die
Wortgefechte waren zwar amüsant, aber zum Teil unsinnig und oft war mir der Ton
zu rüde und prollig, schließlich drücken sich ein Professor und eine
Journalistin gewählter aus.
Der
Professor versucht natürlich sofort, der Chef der Gruppe zu sein zu sein und die anderen anzuleiten. Das stößt vor allem Ela
sauer auf. Dabei stützt er sich immer wieder auf seine
Forschungsergebnisse - obwohl Gregors
praktisches Wissen letztendlich meisten siegt. Aber Gregor ist still und
duldsam, ein Macher, kein Chef. Es dauert, bis sich die Gruppe aufeinander
einspielt.
Die
Entwicklung der Personen hat mich leider nicht komplett überzeugt. Gregor und
Ela wirken real. Der Professor hingegen bleibt ein A*, bis ausgerechnet ein spirituelles
Erlebnis kurz vor Ende seine Meinung um 180 Grad wendet – das habe ich ihm
nicht abgekauft. Maike wird von der überängstlichen überbesorgten
Hyperallergikerin zum „weiblichen Naturburschen“ – das ging mir leider etwas
plötzlich, als hätte jemand einen Schalter in ihrem Hirn umgelegt.
Auch
der Schluss an sich war mir zu konstruiert und zu weit hergeholt, das hätte man
sicher eleganter lösen können.
Alles
in allem fand ich „Jagen, Sammeln, Verlieben, nicht ganz so komisch und
unterhaltsam wie erwartet, dafür aber gut recherchiert.
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