- Taschenbuch: 150 Seiten
- Verlag: Ulrike Helmer Verlag (1. März 2017)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3897413957
- ISBN-13: 978-3897413955
- Genre: Roman (Coming of Age)
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INHALT:
Emilia hat in ihren jungen Jahren schon vieles erlebt. Der Vater hat die Familie früh verlassen, die Mutter ist an Krebs gestorben und das Leben bei ihrer Oma ist alles andere als angenehm. Sie bekommt Privatunterricht und ist eigentlich nur das Dienstmädchen ihrer Oma. Das Haus darf sie nur sonntags verlassen, um zum Bäcker zu gehen. Hier wird sie eines Tages niedergeschlagen und vergewaltigt. Diese ganzen Erfahrungen prägen das Leben von Emilia.
Mit 17 Jahren bekommt sie vom Jugendamt eine Wohnung und ist ab diesem Zeitpunkt auf sich alleine gestellt. Emilia fängt an zu trinken, nimmt Drogen und wird von vielen Männern einfach nur ausgenutzt und benutzt.
An einem Abend lernt sie Theo kennen. Mit ihm kann sie reden und er hört ihr einfach nur zu. Aber der Abend endet mit einem schlimmen Unfall. Theo weicht nicht von Emilias Seite, auch wenn sie gar nicht wirklich weiß, was er von ihr will.
Als Emilia Rebecca, kurz nur Becks oder B. genannt, kennenlernt, hat sie endlich 2 Personen um sich, die sie aus ihrer Einsamkeit holen. Emilia und Becks verlieben sich ineinander, streiten sich oft, trennen sich und können aber doch nicht ohne den Anderen. Theo ist Emilias Schatten – er ist immer da, wenn sie alleine ist.
Immer öfter tauchen alte Erinnerungen auf. Emilia lernt langsam zu vertrauen und die Düsternis ihres Lebens wird mehr und mehr vom Licht verdrängt – sie beginnt endlich Farben zu sehen.
MEINUNG:
Diesen Debütroman von Jonas Zauels konnte ich nicht so schnell lesen, wie ich sonst ein Buch lese.
Der Roman erzählt schonungslos das Leben von Emilia.
Ich musste immer wieder eine Pause machen und meine Gedanken sortieren. Emilia lebt in ihrer eigenen Welt und man weiß oft nicht, ob sie träumt bzw. Wahnvorstellung hat, oder ob es gerade ihr wahres Leben ist.
Ihr Leben dreht sich um Party, Alkohol, Drogen und Sex. Ich habe Emilia oft gewünscht, dass sie jemand an die Hand nimmt und ihr endlich den richtigen Weg zeigt.
Theo und Becks waren zwar für sie da und haben ihr Leben mit ihr geteilt, aber wirkliche Hilfe war von ihnen nicht zu erwarten. Ich habe beide oft mit „böser“ und „lieber“ Engel verglichen.
Becks, der böse Engel, die sie immer wieder mit auf Partys begleitet hat und auch den Drogen nicht abgeneigt war. Die Emilia aber auch etwas Geborgenheit und Liebe geschenkt hat.
Theo war der gute Engel, der immer da war, wenn Emilia alleine gewesen ist. Der auf sie aufgepasst und ihr Halt gegeben hat.
Aber beide konnten Emilia nicht die Hilfe geben, die sie so dringend benötigt hätte.
Der Roman ist sehr düster und traurig geschrieben. Man merkt das Emilia in ihrer eigenen Welt lebt und es um sie herum dunkel ist. Der Autor beschreibt Emilias Seelenleben so genau, dass man als Leser oft nicht weiß, ob sie es gerade wirklich erlebt oder nur träumt.
Deswegen ist es mir oft schwergefallen, dem Ganzen zu folgen, aber trotzdem hat mich der Roman gepackt und ich wollte wissen, wie es ausgeht.
Diese 150 Seiten brauchen Zeit – Zeit zum Lesen, zum Nachdenken und Sacken lassen. Es ist ein Buch, dass einen auf eine Art berührt, verwirrt und nachdenklich stimmt.
Das Ende habe ich so nicht erwartet. Hier bin ich mir immer noch nicht sicher, ob wir Emilia zum Schluss nicht doch einfach nur in ihren Tagträumen begleitet haben.
FAZIT:
Auch wenn ich oft verwirrt war und oft nicht wusste: „Was passiert hier gerade“ / „Träumt Emilia oder erlebt sie es wirklich?“ – hat mich dieser Roman mitgezogen und nicht mehr losgelassen.
Ein gelungener Debütroman, der auf jeden Fall nachdenklich macht und einen noch länger beschäftigt. Man sollte sich wirklich Zeit nehmen, diesen Roman zu lesen. Für Zwischendurch ist er auf keinen Fall geeignet.
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