Ein Sommer, der vieles veränderte
von Liz Flanagan
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Aladin (3. März 2017)
ISBN-13: 9783848920938
empfohlenes Alter: ab14 Jahren
Genre: Jugendbuch
Nach einem schrecklichen Ereignis, für das Eden sich die
Schuld gibt, hat sie völlig den Halt verloren. Ihre Freunde, insbesondere Jess,
haben sie mit allen Kräften unterstützt, doch nun ist Eden verschwunden. Was
steckt dahinter? Ein Verbrechen? Oder ist Eden fortgelaufen? Warum?
Während die Polizei nach Eden fahndet, begibt sich ihre beste
Freundin Jess selbst auf die Suche. So unterschiedlich die beiden Mädchen auch
sind, so eng fühlen sie sich verbunden. Da kann Jess nicht einfach zu Hause
sitzen und abwarten. Schon gar nicht nach dem, was letzten Samstag geschehen
ist…
Liz Flanagan bringt uns mit „Eden Summer“ ein emotionsgeladenes
Jugendbuch. Edens Verschwinden wirft Fragen auf und man spürt regelrecht Jess‘
Verzweiflung. Abgesehen von Prolog und Epilog spielt das Buch an einem einzigen
Tag. Die einzelnen Kapitel sind nur durchnummeriert, doch sie beginnen jeweils
mit einer Uhrzeit und führen den Leser chronologisch durch Jess‘ Tag. Trotzdem
erleben wir gemeinsam mit Jess nicht nur die Zeit vom Morgen bis zum späten
Abend, denn Jess erinnert sich bei ihrer Suche an den Sommer mit Eden und an
gemeinsame Erlebnisse. So erfahren auch wir viel über die besondere
Freundschaft der ungleichen Mädchen und über die Ereignisse, die die beiden im
letzten Jahr noch enger zusammengeschweißt haben.
Die Protagonistin Jess, aus deren Sicht wir alles erleben,
mochte ich sehr und ihre persönliche Geschichte hat mich sogar noch ein wenig
mehr berührt als Edens. Sie ist einerseits stark und steht für Eden ein, andererseits
ist sie auch sehr verletzlich. Je mehr wir über sie erfahren, umso
verständlicher werden ihre Reaktionen und schon allein für sie wünscht man
sich, dass die Sache mit Edens Verschwinden ein gutes Ende nimmt.
Eden scheint erst einmal in jeder Hinsicht das komplette Gegenteil
von Jess zu sein. Auch sie ist mir nicht unsympathisch und ich kann ihre
Schuldgefühle durchaus nachvollziehen, doch ihr Verhalten kann ich dennoch
nicht immer verstehen und es fiel mir schwerer einen Zugang zu ihr zu finden
Neben der Freundschaft der beiden greift die Autorin auch
noch viele weitere Themen wie Schuld, Gewalt und Verlust, aber auch Liebe und
Hoffnung auf. Der Schreibstil ist recht einfach und flüssig und die Sprache und
das Verhalten der Jugendlichen passen gut zu ihrem Alter. Das auf dem
Klappentext erwähnte „dunkle Familiengeheimnis“ spielt für die Geschichte eine
größere Rolle, doch eigentlich ist es für mich keine große Sache – zumindest wäre
vermutlich es keine gewesen, wäre damit von Beginn an anders, das heißt offen,
umgegangen worden. Der ein oder andere Leser dürfte ein ebensolches „Familiengeheimnis“
haben. Dennoch ist es gut eingebunden und erklärt einen Teil nicht nur von Edens
Verhalten.
Mein Fazit: „Eden Summer“ ist ein spannendes und sehr
emotionales Buch, dass fesselt und es dem Leser leicht macht in die Geschichte
einzutauchen und die unterschiedlichen Gefühle nachzuempfinden. Dazu tragen zum
einen der Schreibstil, zum anderen aber auch die gut ausgereiften und
authentischen Charaktere bei. Die Altersempfehlung ab 14 Jahren finde ich passend
und empfehle das Buch gerne für diese Altersgruppe, aber auch für ältere Leser
gerne weiter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen