Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.02.2017
Verlag : Thiele & Brandstätter Verlag
ISBN: 9783851793383
Fester Einband 368 Seiten
Genre: Roman
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Regeln sind da, um gebrochen zu werden
Cecilia ist Anfang 40, als ihr
Mann sie wegen einer Jüngeren verlässt. Kinder hat sie leider auch keine, steht
plötzlich allein da. Nur ihre Karriere als Anwältin ist ihr geblieben und das
Haus, welches ihr ihre Großeltern vererbt haben.
Sie könnte sich jetzt verkriechen
und trauern, aber sie nutzt lieber die Chance für einen Neuanfang - und der
gelingt ihr wirklich gut. Sie baut das für sie allein viel zu große Haus
kurzerhand in eine Pension für Studentinnen um. Dabei lässt sie sich weder von
ihren Eltern noch vom Bauunternehmer Andrés verunsichern. Und auch dem jungen
Asylanten Justice, der bisher unbemerkt im Garten des Hauses gewohnt hat, gibt
sie eine Chance. Er darf weiterhin im Garten wohnen, wenn er bei den Umbauten
hilft.
Bald findet eine Haushälterin,
Azucena, in die Pension. Sie bewirbt sich auf die Anzeige, welche Cecilias
Großeltern vor 3 Jahren aufgegeben haben! Und auch die Pensionsgäste, 3
Studentinnen, sind schnell gefunden. Aber bei 5 Frauen unter einem Dach kommt
es natürlich zu Reibungen, weshalb nach und nach verschiedene Pensionsregeln
aufgestellt werden.
Diese Regeln, welche gleichzeitig
die Kapitel-Überschriften bilden, werden natürlich noch im selbigen gebrochen
oder widerlegt.
„Heftiges Umarmen im Eingangsbereich der Pension
verboten“ ist eine sehr unterhaltsame, ziemlich spannende und tiefgründige
Geschichte. Themen wie der Umgang mit Trauer und Asylanten werden nicht
wertend, sondern mit einer besonderen Leichtigkeit erzählt. Aber eine gewisse
Dramatik bleibt natürlich nicht aus. Dazu kommt die mystische Komponente durch
Cecilias Großeltern, deren Geister nachts in der Pension gesehen werden, das
plötzliche Auftauchen von Azucena und Andrés Verschlossenheit. Natürlich erzählen auch die
Studentinnen nicht alle ihre Geheinisse und sorgen für so manche Verwicklung. Diese vielen kleinen Dinge machen die Geschichte spannend.
Das Miteinander der Protagonisten hat mir sehr gut gefallen, da wird
geflirtet, geliebt und gelacht, geweint, es werden Intrigen gesponnen,
Grabenkämpfe ausgetragen und Entdeckungen gemacht. Ein Auf und Ab wie im wahren Leben. Zeitweise war das Buch fast ein Krimi, an
anderen Stellen mir dafür aber etwas zu langatmig. Und auch das Ende kam mir
etwas zu plötzlich, war mit zu viele Zufällen und Dramen behaftet. Außerdem
blieb eine wichtige Sache ungeklärt. Dafür haben mich die Geister der tanzenden Großeltern besonders berührt.
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