Samstag, 18. März 2017

Korrosion





Erscheinungsdatum Erstausgabe : 13.02.2017
Verlag : Emons Verlag 
ISBN: 9783740800406 
Flexibler Einband 352 Seiten 
Genre: Thriller

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Korrosion bedeutet so viel wie zersetzen, zerfressen, zernagen!

Gleichzeitig ist es auch der Buchtitel des neuen Thrillers von Peter Beck, erschienen im Februar beim Emons Verlag.
Es ist nach "Söldner des Geldes" der 2. Fall mit Tom Winter und stellt eine in sich abgeschlossene Handlung dar.

Wie sich "Korrosion" anfühlt, kann jeder auf dem Buchcover nachempfinden. Das ist echt toll gemacht und bildlich leider nicht erkennbar.

Ein karamellisierter Bäcker im Prolog heizt schon einmal die Spannung an. Abkühlung brachte dann der Ausflug auf die Skipiste und ich erlebte in eindrucksvollen Bildern wie sich anfühlt, unter einer Schneelawine verschüttet zu werden. Nein, das möchte ich ganz sicher so nicht erleben!
Tom Winter hat es überstanden, ist aber immer noch körperlich beeinträchtigt. Der Ex-Polizist arbeitet inzwischen als Sicherheitschef einer Bank. Als eine ältere, sehr reiche Kundin nicht zu ihrem Banktermin erscheint, wird Tom beauftragt nach dem Rechten zu sehen. Gesagt, getan, bietet sich ihm ein Bild des Schreckens, denn die alte Frau wurde ermordet. Wem steht nun das Millionenerbe zu? Gute Frage, denn es stehen schwere Anschuldigungen im Raum. Die Frau hat drei Kinder und eines davon soll für den Tod des Vaters verantwortlich sein. Tom versucht die Erbberechtigten ausfindig zu machen und muss dazu um die halbe Welt reisen. Doch die Geschichte ist ziemlich verworren. Nichts ist, wie es scheint. Missbrauch und Rache sind starke Motive, die Mordgelüste wecken!

In einem weiteren Erzählstrang beschreibt der Autor die spektakuläre Flucht eines Sudanesen nach Europa. Das fand ich schon sehr ergreifend. Lange Zeit war mir nicht klar, wie sich die Handlungsstränge miteinander verbinden würden. Doch am Ende ist alles schlüssig. Unvorhersehbare Wendungen erzeugten bei mir eine gewisse Sprachlosigkeit, aber eben auch Enttäuschung über meine persönliche Fehleinschätzung.

Peter Beck hat einen angenehm-flüssigen Schreibstil.
Besonders hervorzuheben ist sein echt trockener Humor, der mich stellenweise köstlich amüsiert hat.
Zum Beispiel: "Der Köter bellte pausenlos weiter. Er war offenbar allein zu Hause. Vielleicht hieß er Kevin. Seine Atemtechnik war jedenfalls beeindruckend."
Das lockert die Story auf, die von sehr viel Schweizer Lokalkolorit geprägt ist.

Was zunächst wie ein klassischer Krimi beginnt, geht später in ein Actionvergnügen a la James Bond über und mündet schließlich in einem atemraubenden Thriller.

Mit Tom Winter hat der Autor einen sympathischen Charakter geschaffen. Seine Gedanken und Gefühle sind toll beschrieben. Pures Kopfkino! Zum Ende hin mutiert Winter zum Superhelden, was mir persönlich ein Funken zu viel Action war. Doch das ist wohl reine Geschmacksache.

"Korrosion" ist ein ausgetüftelter Thriller, der mich gut unterhalten hat. Vier Sterne für dieses Überraschungspaket mit dem Aha-Effekt!

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