Spannnde Spurensuche
von Susanne Goga
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Diana Verlag
ISBN-13: 9783453358850
Genre: Roman/ Historischer Roman
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Nach den Ferien erscheint die begabte Laura nicht mehr in der Schule. Auch wenn alle anderen den Worten von Lauras charmantem Vormund Glauben schenken, so spürt die engagierte und für ihre Zeit etwas zu moderne Lehrerin Matilda Gray, dass etwas nicht stimmt. Als sie dann auch noch eine verschlüsselte Nachricht erhält, ist sie überzeugt, dass das Mädchen in Gefahr ist und sie ihr helfen muss.
Heimlich spürt sie Laura und ihrer Familiengeschichte nach
und kommt so einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur. Doch kann sie Laura
rechtzeitig finden und ihr helfen?
„Das Haus in der Nebelgasse“ ist eines der Bücher, dass mich
von der ersten Seite an in seinen Bann geschlagen hat und dass ich binnen
kürzester Zeit verschlungen habe. Matilda ist eine tolle Protagonistin. Sie ist
unkonventionell, neugierig, aufgeschlossen und mutig, aber dennoch durch ihre
Zeit geprägt – das Buch spielt im Jahr 1900 in London. Nicht nur die Technik,
die ihrer Zeit zur Verfügung stand, auch die damaligen Sitten machen ihre
Nachforschungen aus unserer heutigen Sicht umständlich – schließlich war es für
eine Frau nicht gerade schicklich, einfach einen Mann in seiner Wohnung zu
besuchen. Selbst dann nicht, wenn er ihr als Professor nur mit Rat und Wissen
zur Seite stehen soll.
Doch nicht nur Matilda und der Professor Stephen Fleming
gefielen mir sehr, Matildas Vermieterin Mrs. Westlake ist einfach nur
großartig. Sie ist nicht weniger unkonventionell als Matilda, vergöttert Oscar
Wilde und ist ab und an sicher sehr anstrengend, doch langweilig wird es mit
ihr sicher nie. Wäre sie meine Vermieterin, so wollte ich vermutlich nie wieder
ausziehen.
Die Geschichte an sich ist spannend und logisch, auch wenn
Matilda manchmal recht viel Glück hat. Vor allem die Beschreibungen von der
Stadt unter der Stadt waren sehr faszinierend und ich habe mir tatsächlich
Peter Ackroyds „London under“ bestellt, das die Autorin unter anderem zu
Recherchezwecken genutzt hat. Doch neben den reinen Beschreibungen Londons zeigt auch die eingefangene Atmosphäre, dass sich Susanne Goga gründlich mit
der Stadt und der Zeit, in der sie ihre Geschichte ansiedelte, beschäftigt hat.
So ist ein rundum gelungener Roman entstanden, der mich sehr begeistert hat.
Mein Fazit: Nachdem Susanne Gogas „Der dunkle Weg“ eines
meiner Highlights 2014 war und ich es immer noch gerne empfehle, hat mich auch
ihr neuer Roman nicht enttäuscht. Die Sprache, ihre lebendigen Charaktere und ihr wunderbares
Gefühl für das jeweilige Setting lassen mich leicht in ihre Geschichten
eintauchen und ich kann die Bücher nur wärmstens empfehlen. Daher volle
Punktzahl von mir.
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