- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 13.06.2017
- Verlag : Tinte & Feder
- ISBN: 9781611099232
- Flexibler Einband 256 Seiten
- Genre: Humor
(Mr.) Cool and the Gang
Justus,
Immobilienmakler, liebt teure Klamotten, sein altes Auto, junge Frauen und teure
Hotels. Darum will er seinen 60. standesgemäß mit seinen beiden besten Freunden
in einem Wellnesshotel feiern. Da wäre zum einen Erwin, der mit seiner Frau
immer „für später“ gespart und nun Witwer ist und Willi, der mit dem Ruhestand
nicht klar kommt. Ihm fällt zu Hause die Decke auf den Kopf, er will gebraucht
werden (außerdem nervt er seine Frau). Also ab in den das Sternehotel „Ammersteiner
Hof“.
Leider
landen sie dann im „Haus Erika“ ein paar Dörfer weiter. Das Haus hat nicht nur seine
besten Zeiten lange hinter sich, es ist auch ein Kurheim – Erwin hat
ausversehen eine Präventionskur der Krankenkassen gebucht ...
Statt
leckeren 3-Gänge-Menus gibt es bodenständige Hausmannskost a la Kassler mit
Kraut, statt dem Haman eine Bio-Lichtsauna und den „Anwendungen“ können sie leider
auch nicht entfliehen. Schließlich sind die inklusive!
Natürlich
können die 3 Herren auch im Urlaub nicht aus ihrer Haut.
Justus
gibt den Lebemann und macht alles an, was max. halb so alt ist wie er. „Weißt
Du, Justus, Du könntest dich wirklich mal nach einer Frau in Deinem Alter
umsehen. “ ... „Ach, Erwin, lass mich doch. Ich flirte lediglich ein wenig. Das
hält jung.“ „Das macht ein Waldspaziergang auch!“ (S. 26) Dabei hat er eigentlich
gerade große persönliche Probleme und weiß nicht, wie er da je wieder
rauskommen soll. Und dann lässt ihn auch noch ausgerechnet Iris (sehr
gutaussehend aber schon Mitte 50!) schwach werden.
Willi
lebt so richtig auf. Er hat seinen Notfallausrüstungs-Werkzeugkoffer dabei und
repariert zum Leidwesen des Hausmeisters und der anderen Gäste so einige Sachen
kaputt.
Und
Erwin findet seine Bestimmung in der Beobachtung des Ehepaares Belmont. Diese
veranstalten in dem Kurheim eine Verkaufsshow für überteuerte Cremes und sind
ihm nicht geheuer. Zu Beginn sind seine Kumpels noch genervt: „Erwin,
wir sind aber nicht beim Geheimdienst. Du bist Rentner, ich will eine Kreuzfahrt
machen, und Justus sucht Iris.“ (S. 162), aber bald wird aus ihnen ein
tolles Spionageteam und nach diversen für sie peinlichen, den Leser aber sehr
amüsanten Szenen, können sie den „Fall“ wirklich lösen.
Die
Herren palavern sich lustig launig durch ihren gemeinsamen Urlaub, aber es gab
so einige Stellen an denen ich dachte „Mit solchen Freunden braucht man keine
Feinde“. Immer wieder wird gestichelt, was das Zeug hält „Und das siehst Du ohne Brille?“
„Wenn
ich genügend getrunken habe, sehe ich ausgezeichnet.“ „Ich seh da eigentlich
alles doppelt!“ (S. 20)
Mir
fehlte an einigen Stellen die Leichtigkeit, welche die Herbert-Reihe auszeichnet
(hier werden deutlich ernstere Themen angesprochen) und der Humor war zum Teil
etwas derb. Aber trotzdem ist auch diese Buch von Friedrich Kalpenstein wieder
sehr unterhaltsam und ich bin gespannt, ob die drei Herren wirklich noch
weitere Fälle lösen werden, wie es sich Erwin wünschen würde.
4,5
von 5 Sternen
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