- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.07.2017
- ISBN: B0744NCZ7X
- E-Buch Text 212 Seiten
- Genre: Krimi
Unfall oder Mord?
Frederik findet morgens beim
Joggen am Strand von Amrum eine Flaschenpost mit brisantem Inhalt: „22.
Juli 1997.
Ich habe gemordet.
Ich werde es wieder tun.“ (S. 15).
Frederik weiß sofort, um welchen Mord, welche Tote, es geht. Nina wurde vor genau
20 Jahren ausgerechnet von ihm tot am Strand gefunden, an der Stelle, wo jetzt
die Flaschenpost lag.
Natürlich schlägt die
Nachricht hohe Wellen. Ninas Mutter Tela hat schon damals nicht an einen Unfall
geglaubt, aber die Ermittlungen von Kuno Knudsen Vorgänger hatten nichts
Gegenteiliges ans Licht gebracht. Was liegt für Kuno also näher, als sich
selbst auf die Gedenkparty für Nina an diesem Abend einzuladen. Dabei kann er
sich ganz unauffällig in ihrer ehemaligen Clique umhören. Es wird nicht nur gut
über dir Tote geredet. Svenja, Ninas frühere Konkurrentin, lästert, deren Lebensmotte
sei: „Man
muss nicht mit jedem Mann auf der Welt geschlafen haben, aber man muss es
wenigstens versucht haben.“ (S. 89) gewesen. Kurz darauf scheint der
Mörder seine Ankündigung in die Tat umzusetzen ...
„Flaschenpost vom Mörder“
ist der 3. Fall der Kripo Wattenmeer und stammt aus der Feder von Ulrike Busch.
Dieses Mal haben es Kuno Knudsen und sein Kollege Arno Zander besonders schwer,
denn der Fall liegt schon 20 Jahre zurück und keiner der Beteiligten kann sich
angeblich an die Geschehnisse der Unfallnacht erinnern. Schließlich haben sie
damals alle ordentlich gefeiert und waren, nett formuliert, nicht mehr ganz nüchtern.
Außerdem kommt bei den Ermittlungen nach und nach zutage, dass sich die Freunde
nicht wirklich so grün waren bzw. sind, wie sie nach außen tun ...
Dazu kommt noch ein privates
Problem für Knudsen. Sein jüngerer Bruder Okko, ein „Lebenskünstler“ („Nichts
besitzen, nichts können, nichts nützen. Aber alles wollen.“ (S. 105)),
kommt nach vielen Jahren zurück und nistet sich bei ihm ein.
Aber auch Kunos Kollege Arne,
der eigentlich auf Sylt lebt, scheint es auf Amrum immer besser zu gefallen. Er
flirtet heftig mit einer Bäckerin - wandelt er etwa auf Freiersfüßen und erwägt
einen Umzug nach Amrum?
Für mich machen gerade diese
Zwischenmenschliche und das tolle Nordseeflair diese Krimireihe so liebenswert.
Man kann die Entwicklung der Figuren und Insel über einen längeren Zeitraum
verfolgen, begleitet sie sozusagen durch ihren Alltag.
Der Fall an sich war dieses
Mal sehr verzwickt. Die vielen Involvierten, von denen zu irgendeinem Zeitpunkt
fast jeder Mal verdächtig ist, haben mich (und die Ermittler) ganz schön auf
Trab gehalten. Ich hatte zwar recht früh einen Verdacht, aber so richtig sicher
war ich mir nicht und auch das Motiv war mir nicht klar.
Mein Fazit: Spannender Krimi
zum Miträtseln mit viel Amrum-Flair und gemütlichen Menscheleien. Ich freue
mich auf hoffentlich noch viele weitere Fälle der Kripo Wattenmeer.
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