- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.08.2017
- Verlag : Heyne
- ISBN: 9783453421646
- Flexibler Einband 380 Seiten
- Genre: Cosy-Krimi
Cosma kann’s nicht lassen
„Das
hier ist ihre erste echte Leiche, und ich hoffe inständig, dass sie nicht den
Täter findet. Wenn das passiert, kann nichts und niemand sie mehr aufhalten.“
(S. 204)
Kriminalhauptkommissarin
Paula Pongs ist sichtlich genervt, denn ausgerechnet ihre Mutter Cosma hat nach
einigen Falschmeldungen jetzt wirklich mal eine echte Leiche entdeckt – im
Schrebergarten um die Ecke. Leider ist Cosma auch noch Krimiautorin und lässt
sich von Nichts und Niemandem bei ihren Ermittlungen bremsen, obwohl Paula
wirklich alles versucht: sie spricht Platzverweise aus, stellt Cosma unter Hausarrest
und kettet sie sogar mit Handschellen an einen Zaun. Ohne Erfolg. Zusammen mit
ihrer Krimi-Schriftsteller-WG und dem alkoholsüchtigen Kater Alfred ermittelt Cosma
auf eigene Faust und das nicht mal erfolglos ...
Cosma mischt sich aber nicht
nur in Paulas Arbeit, sondern auch in ihr Privatleben ein - der neue
Gerichtsmediziner ist schließlich Single und gutaussehend. Paula tat mir nicht
nur einmal leid, wenn ihre Mutter wieder mal übers Ziel hinausgeschossen ist
oder die Ermittlungen behindert hat.
Da die Handlung abwechselnd aus
der Sicht beider Frauen erzählt wird, hat man verschiedene Blickwinkel auf den
Fall. Paula wird u.a. von ihrem motivtortenbackenden verklemmten Kollegen Walter
unterstützt – mein persönlicher Liebling. Er ist seit Jahren erfolglos in eine
Kollegin von der Spusi verliebt, die ihn nicht mal wahrnimmt. Im Zuge der
Ermittlungen tauscht er mit den Gärtnerinnen Tortenrezepte und blüht dabei regelrecht auf.
Auch Cosmas Krimi-WG gehören
lauter schräge Typen. Herr von Itzenplitz z.B. schreibt historische Krimis über
den Kampf des Proletariats, Gerda schreibt Splatter-Krimis, obwohl sie kein
Blut sehen kann und Eddi MeiZu lebt seine eigenen Fantasien als japanischer
Großmeister in Geheimdienstthrillern aus.
„Tod überm Zaun“ ist ein
typischer Cosykrimi, der neben der Krimihandlung vor allem unterhalten will.
Der Slapstick-Charakter kommt gut zum tragen, leider kam mir dafür der Fall an
sich etwas zu kurz, obwohl er sehr verzwickt war. Insgesamt hatte mir das Buch
einfach zu wenig Spannung. Die zum Teil sehr kurzen Kapitel machen es leicht, der
Handlung nicht konsequent zu folgen sondern das Buch immer mal aus der Hand zu
legen. Ich denke, es ist die perfekte Lektüre für den Garten, wenn man mal ein
Päuschen vom Unkrautzupfen einschieben möchte ...
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