Alte Sagen werden zum Leben erweckt...
von Mareike Albracht
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Midnight (Oktober 2017)
ISBN: 9783958199156
Genre: Krimi/ Regionalkrimi
Zum Buch
Anne Kirsch ist zurück. Statt sich jedoch in Kriminalfälle zu stürzen, muss die Dortmunder Kommissarin ein Seminar zum Thema Teamfähigkeit besuchen, ansonsten drohen wegen ihrer häufigen Alleingänge endgültig Disziplinarmaßnahmen. Nach einer Empfehlung ihres Freundes und mit der Zustimmung ihres Chefs, belegt Anne einen Kurs bei Micha im sauerländischen Obermarsberg. Während sich die Oberstadt des besagten Ortes auf einen regelmäßig stattfindenden Mitterlaltermarkt vorbereitet und Anne sich mit ihrem Seminarleiter arrangieren muss, nutzt jemand das bunte Treiben, um alte Sagen zu neuem Leben zu erwecken.
Während es vielleicht noch als schlechter Scherz angesehen
werden kann, was dem Bäckergesellen geschieht, so hat es Anton Hellmann von der
Briloner Polizei bald jedoch mit schwerer Körperverletzung und Mord zu tun. Endlich
darf nun auch Anne aktiv eingreifen und fürs Erste ihr Seminar vergessen.
Gemeinsam mit Anton dringt sie immer tiefer in die
Geschichte von Obermarsberg ein und versucht Licht ins Dunkel zu bringen.
Mareike Albracht nimmt uns in ihrem dritten Krimi rund um Anne
Kirsch aufs Neue mit ins Sauerland. Ihre Schilderungen des Mittelaltermarkts
finde ich sehr gelungen. Die Atmosphäre wird wunderbar eingefangen und ich habe
mich beinahe so gefühlt, als würde ich auch zwischen all den Ständen und den
kostümierten Besuchern und Händlern durch Obermarsberg wandern. Viele neue Charaktere tauchen auf und auch wenn Anne
von Beginn an dabei war, so hat sie diesmal bis etwa zur Mitte des Buches eher
die Rolle einer Nebenfigur, was ich als sehr ungewöhnliche, aber interessante und gute Idee empfunden habe. Wer
bislang noch keinen von Mareike Albrachts Sauerlandkrimis gelesen hat, dem würde ich
daher empfehlen lieber mit einem der anderen beiden Bände zu beginnen, um die Protagonistin erstmal richtig kennenzulernen. Mir gefiel die Idee vor allem auch deshalb, weil Anton so nochmals zeigen konnte,
dass er wirklich ein fähiger Polizist ist. Er wäre sicherlich
nicht nur eine Bereicherung für die Mordkommission, sondern auch ein guter
Partner für Anne.
Die Einbindung der alten Sagen des Ortes, ist meiner Meinung nach gut gelungen. Mit jeder neuen Sage wurde es
spannender und auch wenn ich mir beim Täter schon recht früh sicher war, so
habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie alles zusammenhängt und wer
vielleicht sonst noch die Finger mit im Spiel hat.
Als gebürtige Sauerländerin habe ich mich zudem besonders gefreut,
dass es diesmal doch so einige Sauerländer Worte und Redewendungen gab. Da habe
ich mich glatt wieder zu Hause gefühlt :)
So sehr mir die Entwicklungen und die Charaktere gefallen
haben, war es ausgerechnet das Ende, das für mich ein wenig enttäuschend war.
Statt nochmals Spannung aufzubauen, wurde der Täter sehr unspektakulär
festgenommen, wobei man als Leser nichtmals mit von der Partie war, zudem
zeigten einige Figuren plötzlich für mich nicht sonderlich schlüssige
Verhaltensweisen, die so gar nicht zum bisherigen Verhalten passten. Auch hätte ich
gerne noch ein, zwei erklärende Worte zu dem ein oder anderen Charakter gehabt.
Mein Fazit: Auch wenn das Ende für mich enttäuschend war, so
hat mich das Buch über weite Teile wunderbar unterhalten und es hat Spaß
gemacht in die Geschichte einzutauchen. Daher freue ich mich trotzdem schon sehr
auf ein Wiedersehen mit Anne und hoffe, dass auch Anton endlich eine Stelle in
Dortmund bekommt.
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